Wie sag ich's meinem Kinde?
Ich muss meinem Sohn noch erklären, warum ich ihn für 6-8 Wochen verlassen muss.
Meine Tochter weiß es schon eine Weile...:
"Ich muss mal für einige Zeit in ein spezielles Krankenhaus und kann dann nicht bei Euch sein."
"Oh, nein! Wann denn?"
"Im Frühling."
"Und warum musst Du das tun?"
"Hmm, naja - es geht mir ja nicht so richtig gut, wie Du weißt. Ich muss mein Leben ein bißchen besser aufräumen. So wie Deinen Kleiderschrank da."
"Aber den kannst Du doch hier aufräumen. Wieso musst Du da in ein Krankenhaus dazu?"
"Schau Dir mal Deinen Schank ganz genau an: Da gibt es verschiedene Bereiche - Schubfächer, kleinere Türen und eine große Tür über die gesamte Länge..."
"Du kannst den Schrank doch Fach für Fach aufräumen! Dazu musst Du doch nicht weggehen. Ich will nicht, dass Du so lange weg bist."
"Mein Schrank ist ziemlich vollgestopft, weißt Du. Und wenn ich die große Tür ganz rechts aufmache, weißt Du was dann passiert?"
"Ach ja - dann fällt alles auf Dich drauf! Aber Du könnstest sie ja ganz langsam und nur einen winzigen Spalt breit öffnen."
"Dann kann ich nicht richtig aufräumen. Ich sehe ja gar nicht, was ich heraus zupfe. Trotzdem kommen andere Dinge hinterher, die ich noch gar nicht gebrauchen kann."
"Hmm, dass stimmt."
"Was denkst Du denn, was in meinem Schrank alles drin ist?"
"Ganz viel Altes."
"Und was genau?"
"Gedanken, Bilder, Gefühle..."
(Mir steigen Tränen in die Augen. Ich habe so ein tolles Mädchen als Tochter!)
"Genau, Du hast vollkommen recht."
"Ich verstehe, dass Du diesen Teil deines Schranks nicht hier aufräumen kannst. Aber da sind ja auch noch die Schubladen!"
"Genau, meine kleine Waldfee. Und die kann ich dann hier in aller Ruhe zu Hause aufräumen!"
So liegen wir noch eine Weile Arm in Arm geschmiegt auf ihrem Bett. Ich habe das Gefühl, dass sie wirklich verstanden hat, warum ich in diese Klinik muss und nicht bei ihr sein kann. Und das, ohne ihr einen einzigen, wahren Grund genannt zu haben, warum das sein muss. In größeren Abständen habe ich mich dann immer wieder bei ihr versichert, wie es ihr mit dieser Sache geht. Sie freut sich natürlich nicht über diese Zeit, aber es bedrückt sie auch nicht über die Maßen. Sie scheint das Gefühl zu haben, diese überschaubare Zeitspanne gut zu meistern zu können.
Ihrem Bruder werde ich es auch mit diesem "Schrankmodell" erklären. Wir haben noch Bälle aus seinem Bällebad von früher im Keller. Die sollten schon ewig weg, diese ollen Dinger! Jetzt bin ich froh, dass sie als Anschauungsmaterial noch da sind. Wir werden sie vorsichtig von oben hinter die große Schranktür einfüllen. Die Scheibtischunterlage wird die Bälle am heraus purzeln hindern. Dann ziehen wir die Unterlage heraus und schließen die Tür ganz. So kann er während meiner Erklärung selbst erfahren, dass es unmöglich ist, diesen Schrankteil Fach für Fach aufzuräumen, ohne das alles auf einen drauf stürzt...
Gewiss wird er traurig sein. Ihm wird dieser Abschied auf Zeit am schwersten fallen. Vielleicht kann er aber auch daran wachsen - größer und selbstständiger werden. Wenn ich ihm das zutraue, kann das bestimmt auch so werden...
Meine Tochter weiß es schon eine Weile...:
"Ich muss mal für einige Zeit in ein spezielles Krankenhaus und kann dann nicht bei Euch sein."
"Oh, nein! Wann denn?"
"Im Frühling."
"Und warum musst Du das tun?"
"Hmm, naja - es geht mir ja nicht so richtig gut, wie Du weißt. Ich muss mein Leben ein bißchen besser aufräumen. So wie Deinen Kleiderschrank da."
"Aber den kannst Du doch hier aufräumen. Wieso musst Du da in ein Krankenhaus dazu?"
"Schau Dir mal Deinen Schank ganz genau an: Da gibt es verschiedene Bereiche - Schubfächer, kleinere Türen und eine große Tür über die gesamte Länge..."
"Du kannst den Schrank doch Fach für Fach aufräumen! Dazu musst Du doch nicht weggehen. Ich will nicht, dass Du so lange weg bist."
"Mein Schrank ist ziemlich vollgestopft, weißt Du. Und wenn ich die große Tür ganz rechts aufmache, weißt Du was dann passiert?"
"Ach ja - dann fällt alles auf Dich drauf! Aber Du könnstest sie ja ganz langsam und nur einen winzigen Spalt breit öffnen."
"Dann kann ich nicht richtig aufräumen. Ich sehe ja gar nicht, was ich heraus zupfe. Trotzdem kommen andere Dinge hinterher, die ich noch gar nicht gebrauchen kann."
"Hmm, dass stimmt."
"Was denkst Du denn, was in meinem Schrank alles drin ist?"
"Ganz viel Altes."
"Und was genau?"
"Gedanken, Bilder, Gefühle..."
(Mir steigen Tränen in die Augen. Ich habe so ein tolles Mädchen als Tochter!)
"Genau, Du hast vollkommen recht."
"Ich verstehe, dass Du diesen Teil deines Schranks nicht hier aufräumen kannst. Aber da sind ja auch noch die Schubladen!"
"Genau, meine kleine Waldfee. Und die kann ich dann hier in aller Ruhe zu Hause aufräumen!"
So liegen wir noch eine Weile Arm in Arm geschmiegt auf ihrem Bett. Ich habe das Gefühl, dass sie wirklich verstanden hat, warum ich in diese Klinik muss und nicht bei ihr sein kann. Und das, ohne ihr einen einzigen, wahren Grund genannt zu haben, warum das sein muss. In größeren Abständen habe ich mich dann immer wieder bei ihr versichert, wie es ihr mit dieser Sache geht. Sie freut sich natürlich nicht über diese Zeit, aber es bedrückt sie auch nicht über die Maßen. Sie scheint das Gefühl zu haben, diese überschaubare Zeitspanne gut zu meistern zu können.
Ihrem Bruder werde ich es auch mit diesem "Schrankmodell" erklären. Wir haben noch Bälle aus seinem Bällebad von früher im Keller. Die sollten schon ewig weg, diese ollen Dinger! Jetzt bin ich froh, dass sie als Anschauungsmaterial noch da sind. Wir werden sie vorsichtig von oben hinter die große Schranktür einfüllen. Die Scheibtischunterlage wird die Bälle am heraus purzeln hindern. Dann ziehen wir die Unterlage heraus und schließen die Tür ganz. So kann er während meiner Erklärung selbst erfahren, dass es unmöglich ist, diesen Schrankteil Fach für Fach aufzuräumen, ohne das alles auf einen drauf stürzt...
Gewiss wird er traurig sein. Ihm wird dieser Abschied auf Zeit am schwersten fallen. Vielleicht kann er aber auch daran wachsen - größer und selbstständiger werden. Wenn ich ihm das zutraue, kann das bestimmt auch so werden...