Arbeit mit EMDR (4-Felder-Technik)


EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) ist eine von Francine Shapiro in den USA entwickelte Behandlungsmethode für traumatisierte Personen, bei der versucht wird das traumatische Material durch Augenbewegungen aufzuarbeiten und zu desensibilisieren.
Eine mögliche Spielart davon ist, mit der 4 Felder Technik zu arbeiten.
Ausgangspunkt bildet ein Blatt Papier, welches in 4 Felder geteilt ist. Die werden Schritt für Schritt während der kleinen Processingpausen befüllt. Einfach immer aufzeichnen, was das Unterbewusstsein so anbietet. 😉
Insgesamt sind jedoch deutlich mehr, als 4 Bilder erlaubt.

Im ersten Bild ist mein sogenanntes Ressourcenbild (positives Bild) zu sehen. Eine Brücke an einem kleinen Fluss. 
Die Brücke steht für Verbindungen. Für mich selbst zusätzlich noch für Versöhnung.


Das zweite Bild beinhaltet das zu bearbeitende Problem. Hier ein Standbild aus meinem letzten Albtraum. Zwei ziemlich dunkle Gestalten stellen sich mir in den Weg und sind auf Konfrontation aus. (Hier zeichnet sich eine symbolische Linie zur Konfrontation mit meinen Eltern, die ich angestrebt habe, aber nicht erleben durfte.) Rechts schräg über uns eine große, hohe Brücke, die etwas bedrohlich wirkt. Nicht so beschaulich, wie jene auf dem ersten Bild. Dennoch trägt sie die selbe Symbolik in sich, wie die vorherige.


Nun startet das eigentliche Processing. Ich arbeite lieber mit Tapping, da ich dabei die Augen schließen und mich besser konzentrieren kann.
Plötzlich beginnt sich das Bild zu verändern. Ich bin verblüfft. Die Brücke ist zerbrochen. Also STOP und zeichnen.
Auch hier ist mir die Bedeutung sofort klar: Die von mir mühsam erbaute Brücke, auf der unser Dialog stattfinden sollte, ist durch das NEIN meiner Eltern zerbrochen.


Das Processing geht weiter und tatsächlich verändert sich das Bild erneut. 
Die zwei dunklen Gestalten rücken näher zum linken Bildrand und verschwinden schließlich ganz...


Das Spiel geht weiter und mein Bild verändert sich erneut. Die Brückenreste bewegen sich voneinander weg. Driften auseinander...


Das führt schlussendlich zu einer leeren, weißen Papierfläche. Nicht bedrohlich. Dennoch beängstigend. Was soll da hin? Wie soll diese Leere gefüllt werden? Ich habe das Feld dann auch wirklich leer gelassen.
Im weiteren Processing entstehen dann noch weitere Bilder, die für mich jedoch weder logische Zusammenhänge, noch eine Bedeutung haben.
Schlussbild sind einfach gelbe und orangene Linien, die wie ein behutsamer Energiestrom aussehen. So sind nach einander insgesamt 15 Bilder entstanden. 
Da ich recht viel mit Bildern anfangen kann, habe ich diese EMDR Sitzung als recht angenehm empfunden. Länger zurückliegende, herkömmliche EMDR Sitzungen sind mir hingegen in sehr respektabler Erinnerung geblieben. Das war nicht so ein Spaziergang, wie die heutige Sitzung.

Unterm Strich bin ich enorm erstaunt über die heutige Bilderfolge, welche entstanden ist.

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