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Es werden Posts vom Februar, 2022 angezeigt.

Vom Umgang mit Betroffenen von Gewalt & psych. Erkr.

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Heute ist Ferientag - also Ferientag für meine "echten" Kinder. Für den Rest im Himbeersplitterkosmos ist der Tag einfach nur Stress. Richtig übler Stress. Lärm, viele Menschen, unbekannte Umgebung. Ich habe mich in eine ruhigere Ecke der Cafeteria zurück gezogen. Niemand hinter oder neben mir, habe ich das Wichtigste weitgehend im Blickfeld. Meine Schwägerin hopst derweil mit meinen Kindern und meiner Nichte um die Wette. Ich bin nur der Statist hier. Kreislauf, Muskulatur, Puddingknie: Keines meiner Körperteile denkt hier ernsthaft daran auf den zahlreichen Trampolinen mitzuspringen. Dabei würden meine Jüngeren die ungehemmte Hopserei und Toberei sehr mögen! Doch der Körper ist 45 und hat bislang eine scheußliche Woche hinter sich. Bin quasi wie mit Beton ausgegossen. Jede Bewegung, vorallem jede Bewegung aus der Komfortzone heraus verursacht starke psychische Schmerzen.  Seit Montagmittag befinde ich mich in einem nicht enden wollenden emotionalen Flashback. (Diesen Begrif

Ein überraschender Fund

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Heute sind wir mit unserem Sohn in einem DDR-Museum gewesen. Dort gab es im Museumsshop auch einen großen Bücherfundus zum Wegkaufen. Neben "Timur und sein Trupp", "Ich bin die Nele" und "Der Tag an dem die Schule verschwand", fand ich einen wahren Schatz: "Matti"! Ich kann natürlich nicht mehr sagen, wann genau ich dieses Buch das erste Mal in der Bibliothek ausgeliehen hatte, aber es war noch in der Grundschulzeit. Vielleicht war ich in der zweiten oder auch schon in der dritten Klasse. "Matti" Ich mochte dieses Buch so sehr, dass ich es immer und immer wieder auslieh, obwohl ich längst andere, dickere Bücher zu ganz anderen Themen las. Hier ein Foto der Innengestaltung - stellvertretend für eine Doppelseite aus Mattis Rechenheft. Und ja: So durfte damals kein Rechenheft aussehen! Das gab schon Ärger. Matti, der eigentlich Matthias Dietrich heißt, geht in die zweite Klasse einer Berliner POS (Polytechnische Oberschule in der DDR). Sei

Eine Geschichte

Der Abend war ruhig und kühl. Hin und wieder kräuselte eine Windböe das Wasser auf dem Fluss. In der Ferne lärmte noch der Verkehr. Ich lief immer weiter den Weg zwischen Bahndamm und Fluss entlang. Das Licht der Straßenlaternen vom gegenüberliegenden Ufer reichte gerade so für eine diffuse Ausleuchtung meines Weges. Doch er war eben. Keinerlei Stolperfallen waren zu befürchten. Einige Enten schnatterten am Ufer ihr beruhigendes Abendgebet...    Plötzlich knackte es neben mir im Gehölz und dann schnaufte es. Unweit von mir stand ein stattliches, schwarzes Ross mit seidig glänzendem Fell. Ein Mann saß auf seinem Rücken im Sattel. Er hatte langes Haar, trug historische Kleidung und sah sich verwundert um. Eine Armbewegung und ein leises, schleifendes Geräusch verriet mir, dass er sein Schwert vorsichtig heraus zog. Da entdeckte er mich. Erstarrt blieb ich auf der Stelle, wo ich war. Er schien geradewegs aus dem Alten Stollen unter dem Bahndamm gekommen zu sein... Aber wie war das möglich

Gänseblümchen Nr. 9

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Mein aktuelles Gänseblümchen ist eigentlich eine ganze Wiese voller Gänseblümchen. Okay, fast. Der Morgen begann erstmal mit 3 aussortierten Primeln. Sie standen im Einkaufsmarkt mit dem großen L vorne, ausrangiert hinter dem Kassenbereich. Komplett verdurstet - dem Tode näher als dem Leben, lupfte ich sie auf meine soeben gekaufte Tageszeitung. Daheim wässerte ich sofort die Wurzelballen der kleinen Geschöpfe. Bereits nach einigen Minuten zeigte sich das erste Primelchen dankbar über das frische Wasser. Die inneren Blätter wirkten wieder frischer und voller. Während ich frühstückte, tranken sich die 3 weiter satt. Als ich sie schließlich in ihre neuen Töpfe hob und sie noch ein wenig "frisiert" hatte, sahen sie fast wieder wie neu aus. 😍 Und das, obwohl ich gar keinen grünen Daumen habe. Schon während des Frühstücks war ich enorm aufgeregt. Am Abend zuvor hatte meine Kollegin mir überraschend eröffnet, dass mein (unser) alter Chef mit den alten Kollegen "unseren"

Krümelmonster trifft Elefant

Es ist schon später Nachmittag an diesem stürmischen Freitag. Mein Sohn hat sich summend und singend in der Küche ausgebreitet, um mehrere Ladungen Schokokekse zu backen. Schon bald duftet es durchdringend nach knusprigen Keksen im ganzen Haus. Erste Kostproben werden gereicht und schmecken ganz wunderbar. Dazwischen saust er noch mit einem anderen Blech umher. Zuckerglas kühlt draußen ab. Später zerbricht er es in handliche Stücke und wird es für die Deko von Desserts aufbewahren. (Vielleicht! Anderntags lutscht meine Tochter nämlich schon das erste Stück davon und stellt fest, das es wie geschmolzene Zuckerwatte mundet.) Viele Schokokekse später rollt er sich dann doch ein Wiener Würstchen in ein Salatblatt und kaut genüsslich. Er ist zufrieden mit seinem Werk. Ich bin stolz auf meinen 12-jährigen Küchenchef! Spätabends im Bett wandern meine Gedanken vor dem Einschlafen umher. Immernoch stolz erfüllt von meinem Bäckerzögling. Ich selbst getraute mich damals nicht einmal den Herd anzu