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Es werden Posts vom August, 2017 angezeigt.

Mein kleiner Tod

...wenn man loslässt stirbt man immer kleine Tode... (...aus "Zuviel" von Böhse Onkelz) ...so geht es mir gerade. Ich habe im Grunde letztes Jahr schon losgelassen, aber es war noch nicht sooo endgültig, wie jetzt. Im ersten Moment war mir das nicht so bewusst. Es stand nur schmerzlich im Vordergrund, dass es dieses Gespräch nicht geben wird. Damit wird auch die Chance dafür vergeben, die Richtlinien für ein friedliches Nebeneinander, mit größerem Abstand (freilich), festzulegen. Dann las ich die Botschaft meiner Eltern mit dem fetten NEIN  noch mehrmals durch. Dabei fiel mir ein Detail auf, welches ich wohl registriert, aber noch nicht verarbeitet hatte. Ich selbst komme in den Ausführungen meiner Eltern gar nicht vor. Sie lehnen Gespräche mit Dritten ab... Wo bin ich in diesem Satz? Mit mir alleine können sie nicht sprechen - ich muss mich selbst schützen. So brauche ich wenigstens einen neutralen Dritten - einen Mediator - dazu. Genau das lehnen sie je

Implosion

Es beginnt nahezu unbemerkt und schreitet jedoch sehr rasch voran... Ich gähne. Ich merke, wie mir alles zuviel wird. Grelles Licht stört. Ganz normale Geräusche erscheinen zu laut. Ich ertrage keinerlei direkte Nähe von Menschen mehr. Ich gähne wieder. Bemerke die Müdigkeit. Rasant steigert sie sich. Wie Gift bahnt sie sich ihren Weg durch meine Adern. Mir bleiben nur noch wenige Augenblicke... Ich schleppe mich zurück zum Auto. Ein Glück! Es steht im Schatten einer sehr ruhigen Nebenstraße. Ich nehme die Decke aus dem Kofferraum. So ist es auf der Rückbank etwas bequemer. Ich kurbel die Fenster herunter. Laue Sommerluft streichelt mich. Ich lege mich hin. Mein Kopf ist tonnenschwer. Meine Glieder sind wie mit Blei ausgegossen. Ich schließe die Augen. In meinen Ohren rauscht es. Extrem laut. Meine Augen brennen. Ich spüre kaum noch, wie mich der Schlaf wegzieht. . . . . . . . ...über anderthalb Stunden später, werde ich langsam wieder wach. Im ersten

Nach der Detonation...

Ruhe. Nichts bewegt sich. Alles still. Für einen Moment. Der lange dauert. Kaum merklich. Beginnt sich etwas zu rühren. Ein leises Geräusch. Wie ein feines Zischen. Und dann! Der freie Fall in endlose Tiefen. . . . . . . .

SCHREI

ScHrEIIIiii iii iii iii...

Die Entscheidung

Meine Eltern werden nicht mit mir reden. PUNKT.

Leben im Honigglas

Bild
Zugegeben, es klingt paradiesisch-süß... Ich hätte vielleicht eher Leim wählen sollen, doch hab ich nie Leim im Glas gekauft. Ich lebe schon lange in diesem Honigglas. Solange, dass ich gar nicht mehr weiß, wann genau ich dort unbemerkt eingezogen bin. Anfangs war der Honig vermutlich auch dünnflüssiger und süßer, so dass es mir nicht gleich auffiel. Nun ist er über die Jahre zäher geworden. Viel zäher. Und bitterer Geschmack kam dazu. Somit dauert jede Bewegung, die ich ausführen möchte, ein Vielfaches von der sonst dazu benötigten Zeit. Oder ich versuche die Bewegung trotzdem genauso schnell auszuführen und benötige dann aber ein Vielfaches an Energie und Kraft dazu. Der Honig ist einfach überall. Auch im Kopf. Dort gehen Fakten in dieser trüben, zähen Masse einfach verloren. Ich kann suchen, wie ich will und finde da selten Verschollenes wieder. Die Gedanken, die noch da sind, lassen sich im Honigkopf natürlich auch langsamer bewegen. Das Leben im Honigglas ist zermürben

Leerer Briefkasten - gefüllte Mailbox

Heute kam eine Mail von einem lieben Freund und Blogleser. Er hatte einen schönen Spruch gefunden, den ich hier festhalten möchte: Manchmal bekommt man nicht das, was man will, weil man etwas besseres verdient hat. Danke, lieber R.T.

Klipp-Klapp

Nichts...!

Warten 3.0

Was ist es? Adaption der Situation? Werde ich immer besser beim Warten und Geduldig sein? Habe ich gerade einfach nur eine richtig gute Phase? Ich weiß es nicht... Klipp-Klapp schaue ich jeden Tag in den Briefkasten. Jeden Tag dasselbe Spiel: nichts! Nun ist Woche 3 angebrochen. Es verbleiben noch knapp 11 "Klipp-Klapp-Wartetage" bis zum "Ergebnis" - wie auch immer das ausfallen wird. Immer wieder frage ich mich, was ich selbst an Stelle meiner Eltern tun würde?! Hätte ich den "Schneid", viel eher zu antworten? Jedoch bin ich bislang auch einen anderen Weg gegangen. Was hindert sie bislang zu antworten? Angst? Scham? ...? Ich bin ihre Tochter. Sie sollten mich gut genug kennen, um zu wissen, dass ich ihnen nicht den Kopf abreissen werde. Vielleicht ist es das...?! Vielleicht kennen wir uns mittlerweile so wenig, dass wir nicht einmal mehr DAS  voneinander wissen? Vielleicht sind unsere Sprachen so verschieden geworden, dass wir uns nicht einm

Fragile Systeme

Aktuell steht "letztmalig" die Beantragung eines weiteren Stundenkontigents bei der Krankenkasse bevor. Nach offizieller Regelung ist danach für 2 Jahre Schluss! *pfiff* Das fühlt sich schon arg "mistig" an. Psyche - da ist ja nix zu sehen. Da kann man einfach aufstehen und gehen! ...wie wäre es, wenn der Chirurg einfach vom OP-Tisch weggeht, halbfertig operiert, Schluß... Lass den Patienten da ruhig so liegen mit offenem Herzen und einer halb angenähten Herzklappe. Die Zeit ist um. Jetzt soll er einfach 2 Jahre warten, bis der Chirurg wieder seine Arbeitszeit von der Kasse bezahlt bekommt. Vielleicht ist der Patient zwischenzeitlich auch schon verstorben. Dann erübrigt sich das Ding mit der Kostenübernahme sowieso. Zugegeben, dass klingt sehr sarkastisch. Leider steckt da für mich sehr viel Wahrheit drin. Nur weil ich noch eigenständig ein- & ausatmen kann, heisst das nicht, dass ich für 2 Jahre ganz alleine klar kommen werde. Niemand ist daran interessie

Warten 2.0

...natürlich muss dass nicht sofort geschehen - die Rückmeldung durch meine Eltern. Ich selbst habe ihnen bis Monatsende Bedenkzeit gegeben. Nun ist eine Woche verstrichen - nichts. Sie wollten doch reden - zumindest sprach die Karte zu Weihnachten davon. Nun, wo die Karten auf dem Tisch liegen, ist die Sprachlosigkeit groß...?!? Meine Mutter hat schon öfter geweint, sagt mein Mann. Vor dem Brief allerdings auch schon. Eine neue, weiche Seite...?! Ich kann mich nicht erinnern, dass meine Mutter jemals zuvor geweint hätte... Nicht, als sie sich von meinem Vater trennen wollte. Nicht, als sie mir zum Schwangerschaftsabbruch riet. Nicht, als sie mir von ihrem Liebhaber erzählte. Nicht, als sie meinen damaligen Freund beschimpfte. Nicht, als sie mich nach der Trennung von ihm leiden sah... Über meinem Vater erfahre ich das wenigste. Auch nicht von meinen Mann. Aber ich will nichts vermuten. Was steckt dahinter? Hilflosigkeit? Angst? Unwillen? Schockstarre? ... Bei mir steigt die Ansp

An mein inneres Kind

Meine liebes, kleines Ich Du bist: humorvoll, klug, wissbegierig, mitfühlend, neugierig, quirlig, verträumt, lebendig, sanft, Du hast eine sehr gute Beobachtungsgabe, Du bist phantasievoll, musikalisch & hilfsbereit, Du liebst Buntes & Farben, Du liebst die Natur, Du hast Tiere gern, Du gestaltest gern, Du arbeitest gern mit Deinen Händen, Du magst Kontakt zu lieben Mitmenschen. Du kannst gegen den Strom schwimmen, bist treu, kannst ziemlich gut festhalten, aber auch einmal aushalten. Du bist stark! Willensstark! Du durftest eine halbe Ewigkeit nicht sein, wie Du möchtest & bist doch so geworden, wie Du immer sein wolltest! Du kannst trotzig sein und damit anecken! Das tut Dir dann zwar leid, jedoch bleibst Du Deinen Prinzipien treu. Ohne den Blick dafür zu verlieren, wenn wirklich einmal etwas ganz schief läuft, dann lässt Du Dich durchaus vom günstigeren Weg überzeugen. Du kannst hin & wieder mal über Dich selbst lachen und über Deinen Schatt

Was ist Glück?

Farn schimmert grün über dem dunklen Waldboden. Vogelgezwitscher. Ein schwarz-blauer Mistkäfer kommt des Weges. Behutsam klettert er über eine flache Baumwurzel. Sonnenlicht bahnt sich mit zarten Strahlen einen Weg durchs Blätterdach. Schützend und grün wölbt es sich über jeden, der den Wald betritt. Ein Specht hämmert. Blätter rauschen. Ein Windstoß fegt eine Schar Bucheckern hinaus in die Welt. Wie dicke Regentropfen trommeln sie durchs Blattdickicht und landen  hier und da auf dem Waldboden. Das "alte" Nest der kleinen Buchenkinder liegt gleich daneben. Wie weich es von innen ist! Eine schöne Kinderstube... Das   ist   Glück!

Sterne

Eine liebe Freundin aus Berlin, schickte mir eine Mail, in der auch dieser liebe Spruch darunter stand: Freunde sind wie Sterne:  Du kannst sie nicht immer sehen, aber sie sind immer da. Danke, liebe J.R. In der Entwicklungspsychologie sagt man Objektpermanenz dazu. Auf Personen bezogen, ist es die Personenpermanenz. Wir erlernen diese kognitive Fähigkeit schon im Kleinkindalter: Ein zugedeckter Gegenstand ist trotzdem noch da. Wenn Mutti nach nebenan geht, ist sie noch immer in der Wohnung. Und später, wenn die Eltern arbeiten gehen, sind sie immer noch da und holen mich wieder ab. Irgendwo in diesem Entwicklungsschritt ist etwas schief gelaufen bei mir. Ich muss mich oft davon überzeugen, dass der An dere noch da ist. Je größer meine Angst ist, dass mein Gegenüber weg sein könnte, desto öfter muss ich "nachhaken", ob er/sie noch da ist. Das kann ziemlich nervig für diejenigen sein. Für mich allerdings auch... Das "Nachsehen" nach dem Andere

Warten 1.0

Warte mal! Wartehäuschen Wartezimmer Wart's ab! Warteliste Warteschleife Bitte warten. Oder... Sternwarte Vogelwarte Wetterwarte ...wie auch immer. Nun warte ich auf die Rückmeldung meiner Eltern. Sie haben einen knappen Monat Zeit, sich zu äußern, ob sie mit mir sprechen möchten oder lieber noch nicht. Begleiten wird uns eine Mediatorin. Einige Symptome kommen nun wieder stärker heraus: mein Tinnitus wird lauter, ich schlafe und esse zu wenig. Ab und zu habe ich Herzrasen. Den lieben langen Tag bin ich damit beschäftigt,  bloß nicht zu denken!  Das ist schwierig. Denke ich aus Versehen doch, dann wird es mies...  Wer wartet mit mir? Hier ist noch Platz - setzt Euch doch zu mir...!

Entdeckung...

...wie jeden Morgen brühte er sich seine Tasse Tee auf. Der Tee muss noch ziehen. Also nahm er den Schlüssel vom Brett und ging hinunter zum Briefkasten, um die Tageszeitung zu holen.  Kühl strömte die frische, klare Morgenluft ins Hausinnere, als er die Tür öffnete. Die Vögel zwitscherten und der Himmel war wie blank poliert. Die Sonne schien. Er schloß den Briefkasten auf und griff erwartungsvoll nach der Zeitung. Doch da war noch etwas. Ein Umschlag?! "Für meine Eltern" stand darauf...

Das 5. Element

♡ Mein lieber Mann: Ich danke Dir für Deine Liebe & Deine Treue in all den schönen,  aber auch schweren Stunden, die wir bislang miteinander  erlebt haben. Ich liebe Dich sehr. Von ganzem Herzen... Deine Himbeere ♡

Dunkelbunte Depression oder...

Bild
...Quälerei mit Aussicht. Schwarz. Aber nicht nur. Ein schmaler Streifen vom blauen Himmel ist auch noch zu sehen. Sogar mit weißen Wölkchen dekoriert. In meinem Kopf hackt es. Ich bin unglaublich kraftlos und müde. Offenbar fliesst Blei in meinen Adern. Meine Glieder sind tonnenschwer und kleben scheinbar auf der Matratze fest. Kann mich kaum rühren. Will auch nicht. Bin allein. Fühle mich allein. Leer. Schliesse ich die Augen, toben die Bilder in mir. In meinen Ohren rauscht es. Heute extrem laut. Manchmal dämmere ich darüber weg. Denken. Nur nicht denken!!! Gleich schiessen wieder Tränen in die Augen. Verluste der letzten Tage. Daran will ich jetzt nicht denken. Nicht denken! Sonst zieht es mich noch tiefer in den schwarzen Sog hinein. Ausharren. Irgendwie. Wissend, dass nach dunkelbunt wieder mehr Licht und Farben warten. Ruhe. Ausruhen. Nur ein bisschen. Heute geht eben nichts mehr. Und an nichts denken. Nur Sein. Bis es vorrüber...

Fundstück

○ Eure Kinder sind nicht eure Kinder. Sie sind die Söhne und Töchter der Sehnsucht des Lebens nach sich selber. Sie kommen durch euch, aber nicht von euch. Und obwohl sie mit euch sind, gehören sie euch doch nicht. Ihr dürft ihnen eure Liebe geben, aber nicht eure Gedanken, denn sie haben ihre eigenen Gedanken. – Auszug aus einem Gedicht von Khalil Gibran, arabischer Dichter, 1883-1931. ○