Wie man es macht...

...macht man es falsch!

(Bildquelle: Pixabay)

Ein Vater zog mit seinem Sohn und einem Esel in der Mittagsglut durch die staubigen Gassen von Keshan. Der Vater saß auf dem Esel, den der Junge führte.

„Der arme Junge“, sagte da ein Vorübergehender. „Seine kurzen Beinchen versuchen mit dem Tempo des Esels Schritt zu halten. Wie kann man so faul auf dem Esel herumsitzen, wenn man sieht, dass das kleine Kind sich müde läuft.“

Der Vater nahm sich dies zu Herzen, stieg hinter der nächsten Ecke ab und ließ den Jungen aufsitzen.

Gar nicht lange dauerte es, da erhob schon wieder ein Vorübergehender seine Stimme: „So eine Unverschämtheit. Sitzt doch der kleine Bengel wie ein Sultan auf dem Esel, während sein armer, alter Vater daneben her läuft.“

Dies schmerzte den Jungen und er bat den Vater, sich hinter ihn auf den Esel zu setzten.

„Hat man so was schon gesehen?“ keifte eine Frau, „Solche Tierquälerei! Dem armen Esel hängt der Rücken durch, und der Alte und der junge Nichtsnutz ruhen sich auf ihm aus, als wäre er ein Diwan. Die arme Kreatur!“

Die Gescholtenen schauten sich an und stiegen beide, ohne ein Wort zu sagen, vom Esel herunter.

Kaum waren sie wenige Schritte neben dem Tier hergegangen, machte sich ein Fremder über sie lustig: „So dumm möchte ich nicht sein. Wozu führt ihr denn den Esel spazieren, wenn er nichts leistet, euch keinen Nutzen bringt und noch nicht einmal einen von euch trägt?“

Der Vater schob dem Esel eine Hand voll Stroh ins Maul und legte seine Hand auf die Schulter des Sohnes.

„Gleichgültig, was wir machen“, sagte er, „es findet sich doch jemand, der damit nicht einverstanden ist. Ich glaube, wir müssen selbst wissen, was wir für richtig halten.“

Aus: Peseschkian. Der Kaufmann und der Papagei

Was sagt mir das?
Wir können die Dinge nicht wirklich falsch machen, höchstens anders. Ich bin oft in Entscheidungsnot: frage mich, zweifle, hadere mit mir. Ja - bin geneigt, gar nichts zu entscheiden, damit nur nichts Falsches dabei heraus kommt!
Etwas Falsches tut oder entscheidet man, wenn es böse Absicht war oder grob fahrlässig. Aber nach bestem Wissen und Gewissen entschieden? Ist es da nicht einfach nur ein anderer Weg?! Ist nicht eher die Art, wie wir diesen Weg gehen, entscheidend...?

Machen wir es doch so:

(Bildquelle: Pixabay)

Wir gestalten unsere Wege selbst: wohin es genau geht und wie er aussieht, dieser Weg. 
Klingt ein wenig nach Ponyhof Teil 1 bis 7?! Okay. Aber mitgestalten tun wir den Weg dennoch: Wie schnell oder langsam gehen wir? Wer begleitet uns? Machen wir Rast zwischendurch oder gehen wir stetig voran?
Es wird immer Menschen geben, die unsere Entscheidungen und Wege gutheißen und andere wieder sind völlig dagegen. Wir müssen nur hinter uns selbst stehen - darin liegt der Schlüssel.

Ich übe noch. 😉

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