2017

Das Jahr der Entscheidungen und der Sterne.

Bereits im Februar begann ich instinktiv die Konfrontation mit meinen Eltern vorzubereiten. Ich suchte diesbezüglich nach einer Gesprächsbegleitung. Telefonierte mich quer durch das Traumanetzwerk. Keiner fühlte sich zuständig. "Ja, Gespräche begleiten wir. Aber nicht wenn es um Missbrauch geht!"
Super! Ich bin mit einer Katastrophe im Raum eingesperrt und keiner will mich dabei begleiten!
Ich fand dann eine Mediatorin, die sich bereit erklärte, solch ein Konfrontationsgespräch zu begleiten.
Ich wollte Brücken bauen! Ich wollte Kommunikation! Ich wollte einfach diese schweren Themen, an jene abgeben, die sie mir als Last über Jahrzehnte aufgebürdet hatten. Ganz ohne Anklage. Mit Chance auf einen fairen Dialog. Ich las über verlassene Eltern und verlassen(d)e Kinder. Ich nahm Kontakt zur Vorsitzenden eines Vereins auf, welcher beide Seiten begleitet. Ich besuchte den Verein sogar in einer kleinen Pilgerreise. Dort lernte ich in der Gruppe der verlassen(d)en Kinder 2 meiner Sterne 🌟🌟 kennen. Ich schrieb einen Artikel für die Website dieses Vereins an die verlassenen Eltern. (Über diesen Brief lernte ich einen weiteren Stern 🌟 kennen, meinen Berliner Stern.) Ich beschäftigte mich wirklich intensiv mit dieser Thematik. Wollte keinesfalls scheitern mit meinem Projekt...
Ich schrieb einen Brief an meine Eltern: darin enthalten mein Gesprächsangebot. Meine sorgsam und unter Auferbietung aller Kräfte gezimmerte Brücke des Dialogs.

Am 27. August zerbarst diese Brücke mit einem lauten Knall! Nach 3 Wochen geduldig ertragener Wartezeit, war jegliche Chance auf einen fairen Dialog vernichtet.
Die Phase danach kann man hier im Blog schon recht gut nach vollziehen. Sie war geprägt von tiefen und schwarzen Löchern, mit Suizidgedanken und einem Suizidversuch (wie in Trance - ich habe es gerade noch gemerkt).
Zeit, dass Ruder herum zu reißen. Zeit, mich um mich selbst zu kümmern. Intensiv. Es ist Zeit, in einem geschützen Umfeld diesen immensen Schmerz aufzuarbeiten.
Der Schmerz, von den Eltern nicht gehört und nicht gesehen worden zu sein. Weg geschoben zu werden. Weil sie nicht den Mut haben, der Wahrheit ins Gesicht zu schauen. Nicht mal für ihr eigenes Kind. Für mich.

Meine Eltern haben ihre Wahrheit. Ich habe meine.
Ein jeder muss nun die Wahrheit des anderen zumindest stehen lassen lernen.

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