Familien-Bande 1.0

In den letzten Tagen habe ich ein bißchen Weihnachtspost verschickt. Schöne Karten. Für jeden passend einen individuellen Spruch zur Advents- bzw. Weihnachtszeit ausgewählt. Post an Verwandte, die ich jetzt zum Großteil 21 Monate nicht mehr gesehen habe.
Familienbande.
Unterbrochen durch den Kontaktabbruch zu meinen Eltern.
Sie fehlt mir.
Meine Familien-Bande...

Die Bande ist ziemlich groß. Alle aus der Familie meiner Mutter. (Aus der Familie meines Vaters lebt nur noch eine Tante.)

Keiner weiß so recht, warum ich abgetaucht bin. Wie sollte ich es auch kommunizieren bislang? Bin damit beschäftigt, mich selbst am Leben zu erhalten. Dadurch, dass die Bande so groß ist, finden Treffen meist in großer Runde statt (in einem Restaurant oder so) und es sind auch fast immer alle da. So auch meine Eltern. Also war mein Mann manchmal mit den Kids alleine zum Treff. Ich war krank entschuldigt. Oder wir wurden von meiner Mutter gar nicht erst eingeladen, wie letztes Jahr Weihnachten. Ostern wurden wir sogar aktiv ausgeladen von ihr! (Da darf man sich schon ausgegrenzt fühlen...)

Heute rief mein Cousin an, ob wir uns nicht mal treffen wollen?! Ich tue mich sooo schwer damit!!! Er hat sich sehr über die Weihnachtspost gefreut. Und wie es uns geht...? (Mir: scheisse, aber es fehlt der Mut, ihm zu sagen, dass ich krank bin - genau genommen: schwer krank. Aber dann kommt die Frage nach dem Warum!)

Es kommt jetzt eine Zeit, in der es an mir ist, zumindest zum Teil aufzudecken, was meine Mutter sorgsam verbirgt: den Kontaktabbruch.
So werden wir beim Weihnachtstreff wieder nicht dabei sein und keiner weiß, warum.
Es war die Idee, mal einen Januartreff zu organisieren. Und nicht direkt zu Weihnachten, wo man spätestens ab dem 2. Feiertag sowieso nicht mehr sitzen oder essen kann. Einige waren dafür. Nun kommen doch wieder alle am 2. Feiertag zusammen. Bis auf einen meiner Cousins nebst Frau.
Der Januartreff? Ob es ihn geben wird?
Wenn ja, behält sich meine Mutter zumindest fest vor, dabei zu erscheinen...

Zwischen meinen Eltern und mir habe ich Platz zum Überleben geschaffen. Der Preis dafür ist hoch. Will ich zumindest einen Teil meiner Familie wieder haben, muss ich mich ein Stück offenbaren. Spalte ich dann auch noch meine große Familie? Kann ich das verantworten? Sehen sie sich dann gezwungen, sich zwischen mir und meinen Eltern zu entscheiden? Oder können sie beiden Seiten neutral begegnen?

Sie fehlen mir...
Die Familie von meinem Mann ist viel kleiner.
Es ist gerade sehr schwer für mich, einen gangbaren Weg zu finden.
Das zieht mich runter - weit runter...


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