Mosaiksteinchen und 1%

Ehrlich?

Es war ein Scheisstag heute!

Der Tag begann mit einer Terminabsage, an der ich sehr schwer zu knabbern hatte. Bis in den Abend hinein hing mir das hinterher. Dann dieses schwierige Klamottenshopping am Vormittag. Ich war, wie gesagt, völlig überreizt und total kaputt, so dass ich nach meiner verspäteten Mittagspause völlig erledigt auf dem Sofa zusammen gebrochen bin. Einfach: Implosion. Als ob jemand meinen Stecker zieht. Danach war ich zu nichts zu gebrauchen. Immer wieder musste ich mich hinlegen. Ich wand mich wie ein Aal im seelischen Schmerz... *grausam*

Am Abend klingelte das Telefon. Meine Osteopathin war dran. Ja, stimmt - ich hatte eine Mail mit Bitte um einen Termin abgesetzt! Doch in den ganzen 2 Wochen, die ich noch hier bin, fand sich nicht eine einzige Lücke. Ich entgegnete nur "Das bin ich gerade gewöhnt. Ich scheine ein Abo auf Absagen zu haben!" Dann kamen wir auf den morgigen Tag. Sie hat für meinen Termin extra etwas in der Physio getauscht, damit ich morgen kommen kann! Danke. Das ist schön! Mein 1% für heute. (Mit meiner Freundin K.A. versuche ich schon länger täglich 1% zu finden. Naja, wir werden immer besser. 😉 )

Seit diesem Lichtblick bin ich etwas besser drauf, aber psychisch dennoch total überfahren.

Ich lese nach wie vor in Blogs, reflektiere für mich selbst und sortiere.
Eine Frage von letzter Woche in der Therapiestunde lautet ungefähr so: "Wann geht es ihnen richtig gut? Was braucht es dazu?" (Solche weitgreifenden Antworten müssen meist reifen und entstehen nicht spontan) Meine Antwort bezog sich auf: Natur, Ruhe und Zeit mit mir selbst. Später kam gedanklich nach der Stunde dazu: "Wenn alle(s) sein darf (dürfen)." Als ich die körpertherapeutische Stunde vom Tag davor reflektierte: "Wenn auch die Kleinen sein dürfen, neben mir, so wie sie sind." Dann geht es mir gut. Dann muss ich nicht einen sehr hohen Teil meiner Selbst verstecken. Gerade begegnete mir genau diese Überlegungskette in einem anderen Blog wieder. Jemand mit der Diagnose DIS stellte fest, dass sie sich am wohlsten fühlt, wenn alle in ihr sein dürfen, wie sie sind. Wenn sie niemanden verstecken muss. Weil dass gerade in der Therapie auch gar nicht hilfreich ist. Dann sitzt unter Umständen der Anteil vorm Therapeuten, der gar kein Problem hat, während sich die Anderen wieder nicht gesehen und gehört fühlen. Das umschreibt meine Gedankenkette mit anderen Worten ziemlich genau. Auch von mir wird immer wieder eingefordert, möglichst viel die Große "heraus zu zaubern". Die haut jedoch immer ab. Sie hat Schiss oder was besseres vor, so genau weiß ich das auch nicht.

Kann die Erwachsene vielleicht erst dann da sein und stärker werden, wenn die Kleinen angesehen, angehört und angenommen worden sind?!
Aus der Körpertherapie kann ich bis jetzt resümieren, dass sich etwas verändert, mir besser geht, wenn vorallem die Kleinen sein durften. Hier bietet es sich natürlich optimal an, nicht zwingend sprechen zu müssen...
Dieser Ansatz beschäftigt mich gerade, ob meiner Müdigkeit. Ein weiteres Mosaiksteinchen. Ich suche nach den Geschwistern dazu.

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EDIT: 04.04.18: Der Osteopathietermin war prima und hat mir richtig gut getan. 😊


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