Grüße von der Ostsee! & Woche 1

Heute ist Samstag und ich bin dem Klinik-Kosmos komplett entflohen. Immer nordwärts in Richtung Ostsee bin ich gefahren. Mittlerweile bin ich an der Wasserkante angekommen, muss jedoch erstmal Fischbrötchenpause schieben. Dazu ein groooßes, alkoholfreies Radler und ein bißchen bloggen.


Gerne wird das ja nicht gesehen, dass man sich am Wochenende sooo weit entfernt von der Schäfchenherde. Direkt vorm Wochenendstart gibt es mit jeder Gruppe eine Facharztvisite. Jeder sollte erzählen, wie er/sie die Woche erlebt hat, was es an Forschritten gab und welche Pläne für das Wochenende vorliegen.
Da bei meiner Formulierung "Ausflug in der Umgebung" keiner nachgehakt hat... *pfeif* Im Grunde ist eine Absprache mit der Bezugstherapeutin dazu erforderlich. Ich kann ja nix dafür, dass ich keine Gelegenheit für eine Absprache hatte. In die Abmeldeliste habe ich dann auch frech rein geschrieben, wo ich hin will. Fast schon aus "Rache"!

Denn: Offiziell habe ich nun zwar eine Therapeutin, aber die kenne ich nur von einem Foto im Flur, wo sich das Personal vorstellt. (Sie war die komplette Woche krank).
Die Therapeutin, welche das Aufnahmegespräch mit mir gemacht hat, hätte super gepasst, ist aber mit den Einzelsettings schon am Limit.
Wenn ich bedenke, dass am Montag die erste Woche endet, hatte ich nicht eine einzige Einzelstunde.
Da mir diese unklare Situation enormen Stress verschafft, hatte ich leider auch schon 2 Krisen. Dass die Schwestern, je nach Dienst, munter durch wechseln und eine jede neu für mich ist, macht es nicht besser. (Einmal hat die Krisenintervention gut geklappt und einmal gar nicht gut.)
Außerdem kann ich ganz schlecht essen und schlafe viel zu wenig. Aber es darf sich ja alles noch verbessern...

Jetzt gilt es das Wochenende herum zu bekommen. Möglichst sinnvoll! Für die Therme war ich zu kribbelig - also Ostseesand!
Morgen fahre ich mit 2 Anderen zur Sonntagsmesse im Kloster des Nachbarortes. Danach werde ich mich ein wenig in die Werkstatt zurück ziehen. Ein Projekt habe ich schon fertig: Ein kleiner Salzlöffel. Es ist ein kleines Dankeschön für C.K.!


Am Strand laufe ich durch den herrlich weichen Sand, stecke die Füße mal ins viel zu kalte Ostseewasser und laufe weiter Richtung Steilküste. Ich sammle Steine, Muscheln, Schneckenhäuser, Treibholz und kleine Hühnergötter.
Die Zeit ist nun schon etwas vor gerückt. Ich kaufe kurz ein und fahre dann zurück. Ein paar "Mädels" von meinem Tisch sitzen noch nach dem Abendessen beisammen, plaudern und freuen sich, als ich wieder da bin. Großes "Hallo" erntet auch unsere neue Meerestischdeko. Ich freue mich mit. Ich fühle mich sehr in ihrer aller Mitte. Das tut gut!
Auf dem Sofa im Foyer finde ich auch meine gestrige Retterin strickender Weise, neben 2 anderen Mitpatientinnen. Ich schenke ihr als Dank einen kleinen Hühnergott. Sie freut sich sehr darüber.

Beliebte Posts aus diesem Blog

Arbeit mit EMDR (4-Felder-Technik)

Die Baumübung

Ich