Insel der Ruhe



Vorweg: Herzlichen Dank, liebe E.T. 🌟 für diese schöne Karte!!!

Je nach dem, welcher Anteil gerade aktiv in mir ist, wechselt dieser Wunsch...:
Heute war zur Abwechslung wieder mal ein echt guter Tag. Ich war recht aktiv, habe etwas geschafft, fühle mich relativ gut. Mich hat kaum etwas getriggert. Bißchen müde. Das war es schon. Noch etwas schwindlig auf Arbeit - aber erträglich. Schwupps ist er da, der Gedanke: "Ach, vielleicht ist der Klinikaufenthalt gar nicht notwendig?! Am Ende nimmst Du einem anderen, armen Wicht einen dringend benötigten Therapieplatz in der Klinik weg!?" Es geht doch auch ohne den Klinikaufenthalt...?! Ich könnte meinen Kindern die lange Trennung ersparen. Auch für meinen Mann würde diese stressige Trennungsphase entfallen, wo alles auf seinen Schulter lastet. Außerdem würde ich auf Arbeit nicht so lange ausfallen...

Dann - ein anderer Moment - emotionaler Flashback, Traurigkeit, Antriebslosigkeit, Suizidgedanken, Leere - Ach, wenn ich doch SOFORT meine Sachen packen und in die Klinik fahren könnte! Endlich diesen geschützten Raum um mich herum, den ich dazu brauche, dass zu verarbeiten und zu integrieren, was während der ambulanten Therapie so im normalen Alltag nicht machbar ist. Diese Dinge versuche ich im Alltag permanent unten zu halten - mühsam - mal mehr, mal weniger...
Und dann weiß ich: Ja, ich muss diesen Klinikaufenthalt durch ziehen. Ich brauche diese geschützte Insel der Arbeit und der Ruhe für einige Zeit. Um mich selbst überhaupt wieder zu finden. Um hier den Alltag wieder im Original leisten zu können und nicht mehr als verdammt schlechte Kopie meiner selbst. Der Klinikaufenthalt wird die Basis meiner weiteren Arbeit an und mit mir selbst hier vor Ort. Und dieser Weg ist noch weit... Aber - wie heißt es oft so schön - Der Weg ist das Ziel! War es bislang auch anstrengend, steil, schwierig, teilweise echt gefährlich, so habe ich doch auch viel Schönes auf meinem Weg erlebt und gesehen. 

Deshalb habe ich sie mir auch verdient, diese Insel der Ruhe, nach der ich mich schon seit Monaten sehne. Deshalb bin ich dort auch nicht verkehrt. Nur muss mir DAS wahrscheinlich vor der Abreise immer noch mal jemand sagen, damit ich es auch dann glaube, wenn einer meiner ganz tapferen Ego States mal wieder draußen ist und denkt: Das schaff ich doch alles alleine!

Beliebte Posts aus diesem Blog

Arbeit mit EMDR (4-Felder-Technik)

Die Baumübung

Ich