Warten 2.0

...natürlich muss dass nicht sofort geschehen - die Rückmeldung durch meine Eltern. Ich selbst habe ihnen bis Monatsende Bedenkzeit gegeben. Nun ist eine Woche verstrichen - nichts.
Sie wollten doch reden - zumindest sprach die Karte zu Weihnachten davon. Nun, wo die Karten auf dem Tisch liegen, ist die Sprachlosigkeit groß...?!? Meine Mutter hat schon öfter geweint, sagt mein Mann. Vor dem Brief allerdings auch schon. Eine neue, weiche Seite...?! Ich kann mich nicht erinnern, dass meine Mutter jemals zuvor geweint hätte... Nicht, als sie sich von meinem Vater trennen wollte. Nicht, als sie mir zum Schwangerschaftsabbruch riet. Nicht, als sie mir von ihrem Liebhaber erzählte. Nicht, als sie meinen damaligen Freund beschimpfte. Nicht, als sie mich nach der Trennung von ihm leiden sah...
Über meinem Vater erfahre ich das wenigste. Auch nicht von meinen Mann. Aber ich will nichts vermuten.

Was steckt dahinter? Hilflosigkeit? Angst? Unwillen? Schockstarre? ...

Bei mir steigt die Anspannung und lässt sich zunehmend schlechter herunter regulieren. Ich verspanne mich... Versuche mich selbst zurück zu holen. Pikse mich mit Gegenständen, die stumpf genug sind, keine Verletzungen zu hinter lassen...
Nichts tun, was auf der "Verboten"-liste steht.
Dafür darf (fast) alles, was erlaubt ist.

Ich suche nach Halt.
An mir.
In mir selbst.
Finde nicht viel davon.
Nur nicht abrutschen...
Auf meinem Bergpfad, welcher zum Grat geworden ist.

Jeder, der es momentan kurz schafft zu signalisieren, dass er /sie an meiner Seite steht, hilft mir etwas Halt zu finden. Den Boden nicht unter den Füßen zu verlieren. Mich nicht im Nirgendwo zu vergessen. Nicht hinweg zu gleiten in Welten, wo mich niemand mehr erreichen kann...

Ich kämpfe ums Dableiben.

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