Sterne

Eine liebe Freundin aus Berlin, schickte mir eine Mail, in der auch dieser liebe Spruch darunter stand:

Freunde sind wie Sterne: 
Du kannst sie nicht immer sehen,
aber sie sind immer da.

Danke, liebe J.R.

In der Entwicklungspsychologie sagt man Objektpermanenz dazu. Auf Personen bezogen, ist es die Personenpermanenz.
Wir erlernen diese kognitive Fähigkeit schon im Kleinkindalter: Ein zugedeckter Gegenstand ist trotzdem noch da. Wenn Mutti nach nebenan geht, ist sie noch immer in der Wohnung. Und später, wenn die Eltern arbeiten gehen, sind sie immer noch da und holen mich wieder ab.

Irgendwo in diesem Entwicklungsschritt ist etwas schief gelaufen bei mir. Ich muss mich oft davon überzeugen, dass der Andere noch da ist. Je größer meine Angst ist, dass mein Gegenüber weg sein könnte, desto öfter muss ich "nachhaken", ob er/sie noch da ist. Das kann ziemlich nervig für diejenigen sein. Für mich allerdings auch...
Das "Nachsehen" nach dem Anderen ist anstrengend, aber die Entdeckung, dass derjenige weg ist, ungleich schlimmer! Niemand kann immer verfügbar sein.
Der Verstand weiß: Der Andere kommt wieder.
Das Gefühl fühlt: Der Andere ist weg und  du bist jetzt ganz allein. (Meist überwiegt das Gefühl.)

Es sind auf jeden Fall etliche Menschen da, die fest an meiner Seite stehen, wenn wir auch zum Teil größere Entfernungen zwischen uns haben. Dennoch muss ich mich immer wieder davon überzeugen, dass sie noch da sind. 

Mit anderen Worten: Sternenklare Nächte sind mir eindeutig lieber, als jene mit bedecktem Himmel. 


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