Der Versuch zu Lesen

Klinge. 
Hauptmann.
Junge.
Er lachte.
Zeitung.
Licht. 
Bahnhof.
Ich bin Fotografin.
Danke, Papa.
Alkohol.
Ein räudiger Hund.
Im Hinterhof.
Finsternis.
Pritschenwagen.
Die Lichter der Stadt.
Gestrüpp.
Er warf die Flasche weg.
Leere.
Eine weiße Villa.
Das Mädchen.
Juweliergeschäft.
Kautabak.
Ächzender Lehnstuhl.

~°~

Der Versuch des Lesens lässt nur einzelne Worte und Satzfetzen in meinem Hirn zurück, wie herausgefischte Reste in einem groben Sieb. Ich erfasse nur kleine Bruchstücke der Geschichte, welche kurzfristig durch Blitze beleuchtet werden. Ich werde unruhig. Versuche in der Geschichte hin und her zu springen. Verstehe nicht. Blättere zurück und lese wieder. Verstehe etwas mehr und blättere wieder vor, doch längst bin ich aus dieser Szene der Story auch wieder heraus gefallen. Es macht so einfach keinen Spaß. Seufzend lege ich das Buch beiseite.
Die Welt der Bücher...
Einst war sie mir Zufluchtsort, Trost, Geschichtenerzähler, Unterhalter. Sogar sensorisch boten die Bücher einiges: Der Geruch des Papieres, die glatten oder auch etwas rauen Seiten, das Gefühl, die Buchseiten sanft an den Fingern vorbei streicheln zu spüren.
Verschlossen!
Sicher nicht für immer.
Derzeit jedoch.


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