Rückzug als Schritt nach vorn - Pläne

...plötzlich rückte ein Wort der 1. Therapiestunde wieder auf den Plan... Dieses nahezu (für mich) undenkbare Wort heißt Klinikaufenthalt.
Schon zur ersten Therapiestunde wurde damals dieses Angebot an mich heran getragen. Meine Verzweiflung damals war enorm groß. Dieses Angebot war also richtig, jedoch hatte ich es weiiiit von mir geschoben.
Nun kam es diese Woche plitzplatz wieder auf den Tisch zurück.

Durch das Schweigen meiner Eltern bin ich zweifelsohne noch stärker beeinträchtigt, als zuvor. Alles hat sich in den vergangenen 10 Wochen stark verdichtet. Meine Suizidalität hat zugenommen. Es besteht die Gefahr, dass sich meine Beschwerden immer weiter verschlechtern. Beim Querlesen im web und in anderen Blogs, konnte ich genügend Abwärtskarrieren verfolgen: so manch Betroffene(r) begann mit einer "normalen" PTBS und Depressionen und glitt immer weiter ab in eine komplexe PTBS mit vielfältigen Nebendiagnosen. Arbeitsunfähig sowieso. Alltagsunfähig... was auch immer. Genau diese Chronifizierung möchte ich keinesfalls erleben!!! 😨

Also Rückzug als Schritt nach vorn! (Ich möchte den guten Wolf füttern...)

Ich habe eine kleine Klinik in der Lüneburger Heide empfohlen bekommen, welche sehr gute Arbeit in der Traumatherapie leistet. Neben Psychotherapie, werden Kunst-, Musik- und Bewegungstherapie in Einzel- und Gruppenarbeit angeboten. Physiotherapie, Meditation und Retreats können diese Arbeit ergänzen.
Jetzt beginne ich sozusagen ganz vorsichtig meine begleitete Auszeit zu planen...
Mein erwachsener Anteil (vermutlich), hat entschieden, diese Lebenserfahrung anzunehmen. Alle anderen Anteile streiten sich munter in mir, haben Angst, klammern, wollen nicht mitmachen und sträuben sich wie wild. Es ist extrem laut in mir!!! 🙉 Ich halte es kaum aus. Getobt wird von links nach rechts und von vorn nach hinten. Entsprechend schwankt den ganzen Tag meine Hülle - mir ist immer wieder schwindelig. Das Herz schlägt bis zum Hals. Mir ist übel. Im Ohr ist Rauschkonzert vom Allerlautesten. Damit enthält meine Vorbereitung zunächst nur überlebenswichtige Punkte:
  • Ruhe bewahren!
  • Für alle Ängste und Sorgen wird sich eine akzeptable Lösung finden.
  • Es ist noch viel Zeit bis dahin.
Der Optimist in mir geht davon aus, dass es eine einmalige Chance ist, in einem geschützen und von hoher Wertschätzung geprägtem Rahmen zu meinen eigenen Kräften, Energien und Ressourcen vorzudringen und mich dauerhaft und sicher an und in mir selbst zu verankern.
Das heißt keineswegs, dass ich als neuer Mensch ohne Vorgeschichte wieder kommen werde. Auch danach wird es bewölkte Tage oder auch mal ein Unwetter geben. Dem bin ich dann jedoch nicht mehr schutzlos ausgeliefert. Ich kann mich dann in mein inneres Zuhause zurück ziehen und mich um mich selbst kümmern. Sollte das nicht ganz reichen, lade ich mir eine liebe Freundin ein, die mir helfen kann.

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