Morgenerwachen

6:15 Uhr: Okay, ich gebe zu: der Morgen ist, im Gegensatz zu mir, noch nicht wach.
Alles ist dunkel und im Block gegenüber nur vereinzelt Licht an. Einige schauen dort fern, zumindest ist das typische Flackern eines TV- gerätes zu sehen. Andere haben wahrscheinlich ähnliche Bettfluchtsymptome, wie ich. Oder sie machen sich einfach für die Arbeit fertig an diesem Berliner Freitagmorgen.
Schräg unten ist jemand erst eingezogen. (Oder er zieht aus?) Im schwachblauen Licht zündet er sich eine Zigarette an und geht auf den Balkon um in Ruhe zu rauchen.
Ich sitze im Wohnzimmer meines Sterns und kann die morgendliche Ruhe geniessen. Mein Stern schläft noch. Sie sagt von sich, sie sei ein Schlafbär und brauche viel Schlaf. Dann bin ich wohl das Gegenteil. Zumindest derzeit...


14:46 Uhr: Es musste so kommen! Der Schmerz hat mich eingeholt...
Es ist insgesamt kälter geworden, als für die Tage erwartet. Mein Stern hat mir eine Jacke zum Drunterziehen geborgt. Ich fühle mich geborgen darin und wohl. Aber in geborgen steckt auch geborgt. Ich kann sie nicht behalten und auch meinen lieben Stern muss ich wieder verlassen.
Es hat zu nieseln begonnen. Erst kaum spürbar. Langsam wird es mehr. Ich weiß, was daraus wird bis Sonntag: STECKNADELREGEN

22:08 Uhr: Der Tag ist vorbei. Wir haben wieder ne Runde geschwatzt. Wie durch Zufall ("Es gibt keinen Zufall.") streifte mein Stern die Missbrauchsthematik zwischen Vater und Tochter, mit dem Unterschied, dass die Mutter zur Tochter stand - nicht zum Vater und Täter. ...  *wo halte ich mich schnell nochmal innerlich fest?*
Mein Stern merkte dann, dass das zuviel war... 
Trotzdem...
Ich will vorsichtig sein - spüre, sie kann das nicht so richtig. Ich möchte sie nicht überfordern. Mit mir selbst und mit dem, was ich empfinde...

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