Bücherwelten



...ich habe immer sehr gern gelesen. Als ich es mit 6 Jahren eeendlich gelernt hatte, eröffnete sich für mich eine gänzlich neue Welt, in die man nach belieben eintauchen und versinken konnte. Mehrmals sogar, wenn man das wollte!
Mein Tantchen nahm mich das erste mal in die Bibliothek mit. Ihr Ausweis war eine kleine Pappkarte, welche sie vorlegen musste, wenn sie Bücher auslieh. Jedes Jahr beim ersten Besuch im Januar geschah etwas schier magisches - die Karte wurde neu abgestempelt. So hatte meine Tante ihre Karte über die Jahre schon knapp zur Hälfte gefüllt.. Nun bekam ich selbst so ein Kärtchen und erhielt damit auch stolz meinen allerersten Stempel darauf.
Von nun an war die Tür zur Welt der Bücher noch etwas weiter geöffnet als vorher. Oft ging ich mit einem Berg Bücher nach Hause, den ich kaum tragen konnte. Las jeden Nachmittag Seite um Seite, Buch um Buch. Manchmal naschte ich Butterkekse dabei. Einige Bücher, die mir sehr gut gefielen, lieh ich immer wieder aus...

Bücher konnten eigentlich nie dick genug sein. Nicht selten hatte ich das Gefühl, dass bei sehr "schlanken" Werken, die Geschichte einfach in der Mitte aufhört und mich etwas unzufrieden am Ende zurück lies. Imgrunde war ein Buch unter drei- vierhundert Seiten nur ein dickeres Heft...

Seit einigen Jahren bleibt mir die Welt der Bücher jedoch weitgehend verschlossen. Durch einen schmalen Spalt kann ich immer wieder seitenweise hinein lugen, bin aber nicht in der Lage, längere Zeit konzentriert zu lesen. Ich drifte beim Lesen gedanklich weg - lese zwar noch - verarbeite den Inhalt jedoch kaum noch.
So macht das einfach keinen Spaß!  *grml*

Derzeit versuche ich mich dennoch in diesen schmalen Spalt hinein zu zwängen. Nach längerer Zeit fiel mir wieder ein Buch in die Hände, welches ich vor Jahren schon ein oder zwei mal gelesen hatte, nachdem ich es in der Ausmusterungskiste einer Bibliothek entdeckt hatte.
Es handelt sich dabei um "Hildegards Lied" von Petra Welzel.  Die Autorin hat hier die Biografie der Hildegard von Bingen episch in einen historischen Roman verpackt. Es liest sich eigentlich leicht weg - ich genehmige es mir gerade in Einzeldosen von wenigen Seiten pro Tag in kleine Leseeinheiten verpackt. Hilfreich ist dabei auf jeden Fall, dass dieses Buch für mich nicht gänzlich neu ist. Bei unbekanntem Lesestoff fiele es mir schwer, inhaltlich dran zu bleiben.
Biografien, besonders von starken Frauen, haben mich schon immer fasziniert. Was stärkt sie? Was treibt sie an? Welche Helfer haben sie? Wie gehen sie ihren Weg? Wie schaffen sie es, aus Abgründen wieder heraus zu kommen? Wie können sie selbst anderen helfen und stärkend zur Seite stehen?
Diese und andere Fragen tragen mich neugierig fragend durch diese Geschichten...

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