Faszination

...oder wie es sich anfühlt, Blaues NICHTS an sich vorbei ziehen zu lassen.


...ich habe immer geglaubt, es ist langweilig von einem Stuhl oder einer Liege aus an Deck auf das vorbeiziehende Meer zu schauen. Ist es nicht.
Es ist enorm entspannend. Also: nachdem mein Flash vorbei war. Ich saß da. Der ruppige, kalte Westwind zerrte an mir und versuchte mich auszukühlen. Die Sonne brach durch die Wolken und versuchte mich zu wärmen. So gegensätzlich, wie meine Temperaturempfindungen waren, so gegensätzlich waren auch meine Gefühle: getragen von den kräftigen Motoren der Fähre, deren Brummeln kaum spürbar war, sanft geschaukelt von den gar nicht so sanften Wellen der Ostsee... Ein Gefühl von Freiheit begreifend, Salzluft in der Nase und immer wieder einen Rest der Gicht auf der Haut, schossen mir Tränen in die Augen. Ich begann am ganzen Körper zu schlottern: vor Ergriffenheit, vor Müdigkeit, vor Kälte, vor Erschöpfung, vor Erleichterung... Vor mir zog friedlich das blaue Nichts vorbei, unterbrochen von Schaumkämmen auf den Wellen und ein zwei Schiffen am weiten Horizont.
Und ich war einen Moment lang eins mit mir und der Welt. 🕉

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