Zerbrochenes Herz...?!

💔

Letzte Woche ergab sich ein lockeres Gespräch mit meinem Sohn. Zunächst über dies und das. Im späteren Verlauf über seinen letzten Besuch bei seinen Großeltern. 'Naja, mein Vater müsse ja sehr vorsichtig sein, da er mittlerweile schwer herzkrank sei. Er dürfe sich nicht aufregen und nicht belasten. Alles müsse ruhig vonstatten gehen.' 
Aha, schwer herzkrank also. Das ist meine Schuld! Einen Herzinfarkt hatte er schon... Im Jahr nach meinem Kontaktabbruch bekam er 2 Stents gesetzt. Ich habe sein Herz zerbrochen!!!
Objektiv betrachtet sind seine Herzprobleme Ergebnis seiner Lebensweise (Alkohol, Nikotin, eigene Lebensgeschichte). Subjektiv empfunden erreicht mich dieses objektive Wissen nicht die Bohne. Selbstberuhigung fällt schwer oder wird gänzlich unmöglich. Neben einer derzeit hohen Verletzlichkeit und zahlreichen, als brachial empfundenen Wechseln, treibt mich das ganze Gemenge im Alltag mal wieder an den Rand des Lebens. Entsprechende Gedankenkultur bäumt sich auf, wie schäumende Meereswogen. Nur mit aller Macht ist das Ganze und die entsprechenden Bilder & Überlegungen dazu, nieder zu ringen. Ich fühle mich mit uns allen sehr unsicher; denke tagelang über Selbsteinweisung nach. So oft und so klar, wie noch nie zuvor. Obwohl dort alle und alles unbekannt ist... Ich brauche mehr Containment. Viel mehr! Vorallem die Wochenenden fühlen sich an, wie balancieren auf dünnem Seil über dem Abgrund mit verbundenen Augen. Meine Familie weiß von alledem nichts und ahnt wahrscheinlich wenig. (Sie bemerken nur, dass es mir gerade wieder schlechter geht.) Abgrenzen fällt zu schwer. Ich gehe trotzdem mit auf eine Familienfeier. Lasse mich trotz starker Abneigung von allen Umarmen und nach meinem Wohlergehen befragen. Antworte ausweichend und unbestimmt. Drifte weg, werde damit mehrfach bemerkt und fehlinterpretiert. Lasse es so stehen... Es ist mir zwar nicht egal, aber ich habe auch nicht die Kraft mich zu erklären. Schon gar nicht verständlich und nachvollziehbar!

Immerhin.
MEIN Herz tut ja nicht weh, scheint noch ganz und ungebrochen.
Körperlich geht es mir größtenteils gut.
Aber mein Vater leidet - sichtbar für alle...

💔

(...es geht mir nicht darum,
Leid & Leid gegenüberzustellen.
Ich versuche einfach nur,
meine Empfindungen &
inneren Schmerzen besser
ordnen zu können.)

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