Gegen #Rasterpsychotherapie

Bitte unterschreibt diese Petition! 🙏🏼 Es ist schlimmer Wahnsinn, was hier mit Betroffenen von psychischen Erkrankungen geschehen soll.


D A N K E ! ♡

Offenbar ist Herr Spahn in dieser Beziehung an Wahnwitz nicht zu überbieten! Soweit ich es verstanden habe, sollen die zur Verfügung gestellten Therapiestunden rein nach Diagnose zugeteilt werden. Danach kann auch nichts nachgeordert werden. PUNKT. Patient XYZ sollte und muss dann seine Therapie beendet haben. Ob er-sie danach auch wirklich wieder gesund ist, ist fraglich und gleicht eher einem Russisch-Roulette. Natürlich werden so schneller wieder Therapieplätze frei! (Yapp - Plan erfüllt, denkt sich da wohl der Herr Spahn.) Das ein aus der Therapie geschmissener Patient im Ernstfall Suizid begeht, ist da wohl auch einkalkuliert: Wer nicht mehr da ist, agiert weder als Kostenfaktor in unserem Gesundheitssystem, noch benötigt er-sie einen Therapieplatz. 💪🏼 
Also doch die Nummer mit der Herzklappen-OP, die mittendrin endet, weil Chirurg und seine Helferlein am OP-Tisch ab Minute soundsoviel nicht mehr bezahlt werden...?!

Außerdem spricht diese Vorgehensweise den Psychotherapeuten gänzliche Kompetenz ab, den Stundenbedarf ihrer Patienten selbst einzuschätzen und festzulegen...
Der Patient gerät ohne Zweifel in eine desolate Situation, wenn die Stundenzahl aufgebraucht ist, ohne das die Therapie richtig beendet werden konnte.
Und wie sieht es auf der Therapeutenseite aus? Wie ergeht es mir da als PT, wenn ich Patienten "entlassen" MUSS, um deren Gesundheitszustand ich mir ernsthafte und begründete Sorgen machen muss? Beginne ich dann (noch mehr???) auf eigene Rechnung oder zum Selbstkostenpreis zu therapieren? Oder lasse ich die Leute wirklich ziehen, in der Hoffnung, es möge schon "alles gut gehen"? Kann ich dann nachts überhaupt noch ein Auge schließen oder morgens noch in den Spiegel schauen? In der Therapeutenhaut möchte  ich da genau so wenig stecken, wie in der Patientenhaut, sollte diese Rasterpsychotherapie tatsächlich kommen. 🙈

Eigentlich brauchen wir Regularien, welche genau in die gegengestzte Richtung laufen: Die 2 Jahres-Sperrfrist (welche es gesetzlich ja eigentlich gar nicht gibt - an der aber trotzdem kein Patient vorbei kommt) muss weg. Es gibt Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen, die oft über Jahrzehnte engmaschige, therapeutische Begleitung dringend brauchen. Das ist nun mal so! Und allzu oft sind diese Erkrankungen vorhanden, weil die Gesellschaft weggeschaut hat, nicht eingegriffen hat, zugelassen hat, nicht geglaubt hat... Auch das ist Fakt!
Darum darf und sollte die Gesellschaft und damit unser Gesundheitssystem ohne Wenn und Aber die nötigen Mittel aufbringen, um psychisch Erkrankten zu helfen: Für eine gute Genesung oder wenigstens für eine Verbesserung ihrer Lebensqualität. Und das bitte ohne zeitlichen Begrenzungen und Fristen. Ich kenne zumindest niemanden, der eine Psychotherapie zum Spaß macht, weil man sich da so nett mit einem verständnisvollen Gegenüber unterhalten kann. Psychotherapie ist immer harte Arbeit an sich selbst. Jeder, der mal eine Therapie gemacht hat, weiß das auch.

Es soll ja mal Zeiten gegeben haben, in denen das Wünschen noch geholfen hat... 🙏🏼

ÈDIT: Die Sache ist erstmal vom Tisch. Der Antrag wurde zurück gezogen. 

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