Reha X

Durch die Hintertür:


Zu Beginn der Reha hatte ich mich sehr schwer getan, dass zur Visite fremde Menschen mein Zimmer und damit meinen Schutzraum betreten. Ich fragte daher, ob dies anders gelöst werden könnte. Darauf hin wurde ich am Visitetag um 9 Uhr bei der Oberärztin ins Büro bestellt. Sie hatte jedoch meine Akte nicht da und so beschloss sie kurzer Hand doch zur regulären Visite am Vormittag in mein Zimmer zu kommen. Und sie kam. (Das Warten darauf, bis sie bei meinem Zimmer war, gestaltete sich schier unerträglich!!!)
In der Woche darauf lief es ja nicht so toll und ich hatte mehrere Kontakte mit dem Chefarzt. Der kam dann zur 2. Visite in mein Zimmer! (Na, immerhin kannte ich ihn vorher...) Im Schlepptau hatte er eine neue Oberärztin, welche nun fortan die Visite durchführte. Es war so "leidlich ok"... Ich kämpfte jede Woche wieder mit enormen Anspannungen beim Warten auf die Visite in meinem Zimmer. "Ich dachte, sie werden mal ruhiger.", meinte sie eines Tages zu mir. (Nein, Anspannung pur. Sie sind gerade in meinem Schutzraum.)

In der dritten Woche war ich bei der Sozialberatung. (Sind wir unsozial?) Wir kamen auch auf die sozialmedizinische Einschätzung zu sprechen und wie sehr mich dieses Thema hier bedrückt. Sie meinte, eine Idee können sein, dass nicht auf die lange Bank zu schieben... Danke.
Den Wunsch nahm ich ins nächste Einzelsetting mit, wo mir meine Therapeutin versprach, sich den Chefarzt bei passender Gelegenheit einmal zur Seite zu nehmen. *jupp*
Mein Wunsch tauchte dann immer wieder auf. (Unter anderem 3 Mal bei der Visite, wobei es die Oberärztin als Erstes ansprach und aufschrieb. Nicht ich habe gequengelt! Aber wir haben dann natürlich jede Woche erneut darüber gesprochen.) Ein Jeder nahm es immer wieder mit in die nächste Beratung. Deshalb verschlug es mir schon sehr die Sprache, als dieser Termin bis zum Ende meines Aufenthaltes nirgendwo im Plan auftauchte. Was läuft denn da verkehrt bitteschön?!?
Heute im Einzelsetting war das also wieder Thema. Telefonische Nachfragen ergaben dann, dass der Chefarzt dafür keine Termine eingetragen bekommen möchte und selber festlegt, wann er das macht. Er hätte mir sein Ergebnis bei der Visite mitgeteilt. (Am vorletzten regulären Therapietag also! 🙈) Genau das, was ich gerne vermieden hätte: Hohe Anspannung diesbezüglich bis zum Schluss!

Am Anfang (Woche 1 bis 2) gab es ja noch viel Aufregung mit der Stationsärztin hier. Man sicherte mir zu, sie sei nun nicht mehr zuständig für mich. Wir hatten abschließend darüber gesprochen und es war gut so.
Sogar so gut, dass sie, als sie letzte Woche erneut unsere Gruppe übernahm, mich gezielt ansprach, ob ich nicht besser der Gruppe fern bleiben wolle. (Ich wär wieder da geblieben und hätte mich erneut in Teufelsküche gebracht!)
So long...
Gestern Abend lese ich in meinem Plan, dass ich den medizinischen Abschlusstermin bei ihr haben werde. *seufz* Bis jetzt habe ich das Gefühl, ich bekomme das hin. 😬 Mal sehen...

Ich werde diese letzte Woche, in der ich nur für mich-uns zuständig bin, geniessen... Aber es wird dann auch okay sein, danach nach Hause zu fahren.
Meine lieben Leutchen haben mir ein ganz süßes Paket geschickt und einen Brief mit echtem Siegel habe ich von meinem Sohn bekommen. ♡ Ich freue mich auf Euch. ♡ 

Und auf 🐢

Mir fällt gerade auf, dass wir in den letzten beiden Gruppensettings die Thematik "Nein-Sagen" und "Grenzen ziehen - Grenzen verteidigen" hatten.
Ein Schelm, wer sich Schlimmes dabei denkt... 


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