Reha VIII


Das Morgengrau versucht sich durch die Vorhänge zu zwängen. In meinem Kopf drückt und hämmert es enorm. Auch Nacken und Schulter schmerzen. Egal, wie ich mich drehe und wende, der Schmerz bleibt. Es gelingt mir nicht, wieder einzuschlummern. Eine Weile liege ich wach im Bett: Aufstehen? Oar, nöö...
Ich weiß, dass mein Medikamentenarsenal in dieser Hinsicht erschöpft ist. Zur Pflege dackeln? ...da müsste ich ja um Hilfe bitten...
Glücklicher Weise hatte ich gestern zur Visite erwähnt, dass die Schmerzen im Bereich Kopf, Nacken und Schulter sich häufen. Besonders gut hilft mir da ne Kombi aus Ibuprofen und Lysin. So schrieb es die Ärztin für den Bedarfsfall auf.

Kein Hexenwerk sollte man meinen. Die diensthabende Schwester stellte jedoch fest, dass dieses Kombipräparat nicht vorrätig sei und daher bestellt wurde. (ok, dass simpelste wäre jetzt einfach ne Ibu ohne Lysin in einer ähnlichen Dosis zu geben?!) Ja, MoOoment! So geht dass ja nun nicht!
Dazu MUSS die Schwester erst den Arzt anrufen... Tut sie auch. Und ich bekomme die begehrte Pille gegen meine Schmerzen.
(Dazu möchte ich anmerken, dass das Problem hausgemacht ist. Es ist nicht möglich in dieser Klinik manuelle Therapie bei einer PhysiotherapeutIn zu bekommen, wenn man kein Orthopädiepatient ist.)

Wieso kann ich mir erst meine Medizin bei der Visite selber "wünschen" und muss dann eine geringfügig niedrigere Dosis "abnicken" lassen??? (Zumal ich daheim einfach meine Pillenschachtel um den Schmerzvertreiber berauben würde und gut wärs.)

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So gibt es hier Etliches, was einfach nicht zu verstehen ist... (Wieso schreibe ich mir Traumafolgestörungen als Klinik auf meine therapeutische Landkarte, wenn ich NULL darauf eingestellt bin? Wieso biete ich jemandem mit dieser Diagnose nicht wenigstens eine zweite Einzelsitzung pro Woche an, wenn die vorhandene Gruppen für diesen Patienten nicht zielführend sind. usw.)
    Ich bleibe dabei, dass ich versuche alles Positive, was mir gut tut mitzunehmen und alles, was weniger gut läuft, hier zu lassen.
Dieses luxeriöse Gedankengut kann ich mir vorallem leisten, da ich mich daheim wunderbar versorgt weiß.

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