Unterwegs in Wimmlingen

...war ich gern mit meinen Kindern, als sie noch deutlich jünger waren.

Gemeint sind die Wimmelbücher von Rotraut Susanne Berner. Es gibt sie in den Ausgaben Frühling, Sommer, Herbst und Winter, sowie dem Nachtwimmelbuch.
So verwirrend wimmelig, wie sonst das Naturell von Wimmelbüchern ist, sind Berners Werke nicht. Im Gegenteil, sie bestechen durch eine klare, wiederkehrende Ordnung. Auf den jeweiligen Seiten ist immer wieder das Innenleben derselben Häuser und Stadttteile dargestellt. Etliche Personen haben Namen und entwickeln sich im Jahresverlauf weiter. Auch die Tiere bleiben nicht außen vor: Der Papagei Nico reisst aus und Katze Minka weiß stehts, wo er sich befindet. Es wird gebaut, gelacht, gelebt, verliebt. Immer wieder passieren auch kleine Mißgeschicke: Der Ausrutscher auf der Bananenschale, der verlorene Schlüssel, ein kleiner Unfall... Oder Susanne, deren Hut jedes Mal ein Unglück wiederfährt, so dass sie sich einen neuen kaufen muss.

Nicht nur meine Kinder haben die vorhersehbare Ordnung geliebt, welche mit lauter kleinen Überraschungen zum Entdecken gespickt ist.
Auch mich hat das gemeinsame Ansschauen eben dieser Bücher mit den Kindern stets beruhigt und entspannt. Manchmal habe ich sie mir sogar ganz alleine heimlich angeschaut. Gerade weil diese kleine Welt Wimmlingen recht naiv und weit entfernt ist von der alltäglichen Realität!
Heute ist mir klar, wer in mir diese Bücher so sehr liebt. Derzeit stehen sie noch im Regal meines Sohnes. Aber ich habe meine Kinder gebeten, diese Bücher nicht wegzugeben, außer an mich. ^^

Da ist einfach der Wunsch der Jüngeren in mir, die Welt möge doch ein bißchen mehr so, wie in Wimmlingen sein. Etwas vorhersehbar und etwas naiv. Und nicht immer durchsetzt von neuen Katastrophen, welche schneller auftauchen, als wir sie verarbeiten können.

Wimmelt mal wieder...!   😉👍🏼

Beliebte Posts aus diesem Blog

Arbeit mit EMDR (4-Felder-Technik)

Die Baumübung

Ich