Zusammenfassung

Grundlegendes zur höhergradigen dissoziativen Störung (Ego State Disorder):


Bei einer weitgehenden gesunden und störungsfreien Entwicklung reift die Persönlichkeit eines Menschen als GANZES - also als Einheit heran:



Diese Persönlichkeit kann bewusst und willentlich verschiedene Rollen einnehmen (Partymaus, fachlich korrekt im Job, verspielt im Umgang mit Kindern usw.). Diese (gesunden) Anteile verbleiben jedoch alle stets in der Persönlichkeit. Diese Person kann sich unwohl mit ihren Gefühlen fühlen oder auch mal überfordert von Situationen sein, aber sie bleibt immer EINS.


Wenn schon in frühester Kindheit (oder gar in der Säuglingszeit) wiederholt oder langanhaltend massive Gewalt erlebt wird, ist diese einheitliche Entwicklung nicht mehr möglich. Um das Unaushaltbare zu überleben, spaltet die Seele sich auf und unabhängige Persönlichkeiten entwickeln sich:



Sie haben verschiedene Altersstufen und damit gemäß ihres Alters auch verschiedene Interessen, Bedürfnisse und Vorlieben. Das 2. Foto stellt gute Tage dar. Es ist schwierig mit diesem Flohzirkus durch den Alltag zu kommen. Es kostet enorme Energiemengen und sehr viel Disziplin.

Die Wechsel zwischen den Persönlichkeitsanteilen vollziehen sich unbewusst und unwillentlich. Es gibt ein Co-Bewusstsein, also eine meist durchgehende Anwesenheit, ähnlich eines Zuschauers. Diesem Zuschauer ist jedoch oft jegliche Einflussnahme ins Geschehen verwehrt.


Gar nicht so selten passiert es, dass es einer oder einigen dieser kleinen Persönlichkeiten nicht gut geht. Entweder sind traumatische Erinnerungen zu präsent (Flashbacks) oder sie sind traurig oder haben Schmerzen. Auslöser können Albträume, Stress oder triggernde Erlebnisse sein:



Sie können den Tagesablauf nicht mitgestalten, im wahrsten Sinne des Wortes - nicht mitziehen. Dies müssen dann die anderen, verbleibenden für sie tun. Solch ein Tag fühlt sich schon am frühen Vormittag, wie spätabends an. Der Akku ist restlos leer!


An einigen Tagen kommt es erst zum Dominoeffekt und anschließend zu schweren Krisen. Die Persönlichkeiten fallen der Reihe nach aus, von der größten bis hinunter zur Kleinsten und Jüngsten. Auslöser sind ebenso wie zuvor genannt, aber mit stärkerer Wirkung:



Nacheinander zerfallen die Figuren in ihrer Aufgabe und Funktion. Sie geben Last und Verantwortung an die jeweils Kleineren ab, die Selbige erst recht nicht tragen können und darunter zusammenbrechen. Bis der kleinste und jüngste Anteil allein, verängstigt und handlungsunfähig übrig bleibt.

An diesem Punkt einer schweren Krise ist die Not und der Schmerz am Größten. Der Wunsch nach Suizid wird nahezu übermächtig. Dem entgegenzutreten und dagegen anzukämpfen gleicht einem Marathon dreifacher Länge und Dauer.

Nach solch einer Krise braucht es mehrere Tage um wieder halbwegs zu sich zu finden.


Damit leben WIR (also ich) IMMER: 24h pro Tag, 7 Tage die Woche, 52 Wochen lang im Jahr. Jahr für Jahr... Es gibt keine Pause und keinen Urlaub davon. Das wird uns begleiten bis ans Lebensende.

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