Kacheln

Ich bin derzeit voll am Kacheln, ey...!
What...?!
Kacheln, die hier...:


Also jene gewöhnlichen Fliesen, die wir überall so finden können, wo es vielleicht nicht so besonders stilvoll zugeht. Schwimmbäder, Hotelduschen, Gäste-WCs...

Kachel, Fuge, Kachel, Fuge, Kachel...

So ähnlich arbeitet gerade mein Hauptrechner. Auf jeder Kachel ist etwas anderes aufgeschrieben oder aufgemalt. Ich habe immer nur Zugriff auf die Daten jener Kachel, wo ich mich gerade befinde. Von den Informationen, welche sich auf den benachbarten Kacheln befinden, habe ich bestenfalls eine vage Ahnung. Ein direkter Zugriff auf diese Daten ist mir nicht möglich. Dazu muss ich erst meine aktuelle Kachel verlassen, die etwas vertiefte und rauhe Fuge überqueren, um auf die nächste Kachel zu kommen. Erst dann habe ich Zugriff auf die Infos dieser Fläche.
Dieses bewusste wandern von Fliese zu Fliese kostet Kraft.

In letzter Zeit habe ich ein wachsendes Problem:


Die Fugen zwischen den Kacheln werden immer gößer. Das heisst, es wird immer schwieriger von einer Kachel zur anderen zu wechseln. Wir erinnern uns: Die Fugen dazwischen sind leicht vertieft und rauh. Ich bleibe förmlich daran (& darin) hängen!


Bleibt die Frage, ob die Kacheln irgendwann ganz verschwinden...?!?
Die Kacheln könnte man als Symbol für das Hier&Jetzt betrachten. Dessen, was wirklich da ist.
Die Fugen - das ist mein ureigenes Niemandsland dazwischen. Diese Bereiche würden Menschen vom Fach am ehesten mit Dissoziationen umschreiben. 

Mir fällt es nicht nur schwer, von Kachel zu Kachel zu wechseln - Erinnerung: Die Dinger sind echt glatt(!) - ich rutsche förmlich über den abgerundeten Rand zurück auf die Fugenmasse.
Es fällt mir schwer, längere Zeit bei Gesprächen präsent zu bleiben, mein Gegenüber immer wieder anzuschauen, dabei nicht mit irgendwas herum zu spielen. Das Minimum ist, einen Gegenstand in meinen Fingern zu haben. Oder anderes was deutlich abgrenzt, wie nebenbei häkeln oder aufm Handy daddeln! (Furchtbar!!!) Das ist absolut unterirdisch! Ich möchte das nicht tun. Aber der Druck mich durch Tun abzuschirmen, ist enorm hoch. 
Nein, ich bin NICHT handysüchtig! Ich könnte auch mein Malbuch und die Stifte für die Kleinen heraus holen, aber das sähe noch bescheuerter aus. Kleinen Kindern ist nun mal enorm langweilig, wenn sie still bei den Gesprächen der Großen sitzen sollen...

Daher war heute in der Therapiestunde mal wieder von Auszeit die Rede. Ja, das wäre gut. Passt jedoch gerade nicht ins Programm. Aber wir nehmen es uns fest vor! Dieses Mal mit Physioterminen. Unsere Osteopathin hat sich bereit erklärt, uns auch Physiotermine anzubieten, da wir ihr vertrauen und Berührung von ihr relativ gut zulassen können. Auf diese Zeit freuen wir uns schon ein bißchen...   :-)


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