Vom Wechseln und Wandeln

Anfangs wusste ich nichts darüber, gar nichts... Meine Kenntnisse im Fachbereich Psychologie reichten nicht über die Bedürfnispyramide nach Maslow hinaus (und auch das nur berufsbedingt!)...:

Den ersten Wechsel, den ich bewusst erlebte, hatte ich im Herbst 2014. Zu dieser Zeit begann auch ganz zaghaft meine Dekompensationsphase. Erste Bilder tauchten auf, liesen sich jedoch stets gut wegpacken.
Ich hatte einer Freundin eine E-Mail geschrieben. Ich hatte sie auch abgeschickt. Dann begann ich unter 'Gesendet' noch einmal zu lesen, was ich gerade abgeschickt hatte. Dieser Inhalt. Das war irgendwie nicht ich...!? Ich hätte das SO nicht geschrieben! Ich begann zu zittern, wie Espenlaub. Gleichzeitig war da ein Wissen, dass es dennoch von Innen genau so gemeint war, wie es dort geschrieben stand. Mir wurde abwechselnd heiß und kalt. Ich schlotterte nun regelrecht - saß in der Sofaecke und hielt meine Knie umschlungen, um dieses Geschlotter wenigstens etwas auszubremsen.

Was um alles in der Welt ist das?! Was geschieht hier mit mir...?

...damals hatte ich keine Antworten darauf. Nur Fragezeichen. Überdies hatte ich keine Ideen, woher ich darüber Informationen beziehen konnte. Damals hoffte ich einfach, dass es nicht wieder auftauchen möge.
Heute weiß ich, dass dies nicht der erste Wechsel war. Diese Wandel begleiten mich seit meiner späten Kindheit bzw. frühen Jugend. Nur waren sie nie mit solch einer körperlich-starken Reaktion verknüpft, wie im Herbst 2014.
Bei M. Huber heißt es ja sinngemäß, dass jemand DIS hat, wenn er/sie Amnesien im Alltag hat, im Innen UND nach Außen spürbar wechselt (also für andere wahrnehmbar) und dessen Anteile keine Kenntnis voneinander haben.
Bei Ego States Disorder bzw. DDNOS werden die Wechsel nicht für Außenstehende sichtbar und der Betroffene ist immer 'anwesend' (hat also keine Erinnerungslücken).

Heute merke ich die Wechsel meistens, manchmal aber auch erst später. Es gibt Situationen, die ein Wechseln regelrecht provozieren (Einkaufen z.B.). Meist ist meine Verwandlung jedoch für mich noch nicht klar nachvollziehbar. Das dies bei Streß oder Auftreten von Triggern häufiger auftritt oder wahrscheinlicher ist, ist mir bewusst. Mehr jedoch noch nicht. Mir ist auch nicht so oft klar, wer 'vorn' ist. Nur selten spüre ich das. Eine stimmige Innenkommunikation gibt es auch noch nicht. Meist ist es ein großes Durcheinander, jeder möchte etwas anderes. Einigkeit herrscht nur in ganz seltenen und kurzen Momenten - jene aber, sind die allerschönsten für mich.

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