"Zuviel des Guten"

Ich will mich ja gar nicht beklagen...! Aber es gibt tatsächlich den Zustand, indem man mehr Gutes und mehr Zuwendung erfährt, als man an Ort und Stelle verdauen kann.

Heute habe ich meine neue Frauenärztin kennen gelernt. Im Wartezimmer wechselte ich munter von Fast-Panik über Fast-Entspannt wieder zurück in Fast-Panik... Dann war ich dran. Mit Absicht am Sprechstundenende - zu "alles kann nichts muss und wenn es ihnen danach nicht gut geht, hat auch das noch Raum und Zeit."
So war es dann an mir, neben kurzen biografischen Fakten, auch jene der aktuellen Beschwerden loszuwerden. (Mit Notizen klappte dies recht gut.) Wohltuend war, dass es bei ihr ein grundlegendes Verständnis für psychische Erkrankungen und Traumafolgestörungen im Speziellen gibt, da sie auch ausgebildete tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapeutin ist. Also breites Verständnis auf allen Kanälen.

"Sie bekommen, was sie brauchen" (u.a. Physiotherapierezepte!) Kein Fragen und Bitten, ob ich vielleicht noch eines...
🥲 Allein diese Zusicherung ist schon ein Segen. Vorallem dieses Jahr war die physiotherapeutische Versorgung schlecht bis nicht vorhanden. Ich hatte 4 Osteopathietermine, dass wars und musste reichen. Die hab ich selber bezahlt.
Gegen die Wechseljahresbeschwerden habe ich zunächst ein pflanzliches Präparat bekommen. (Hormonersatztherapie schließt sie nicht aus, ist aber nicht das Mittel der ersten Wahl.)
Die erste körperliche Untersuchung das nächste Mal, ist terminlich so geplant, dass sie am Ende der regulären Sprechstunde liegt. Wenn es danach Probleme geben sollte... "...dass hat Zeit und Raum". 🥲

Als ich wieder draußen bin, laufe ich eine Runde und heule dabei vor Erleichterung...: Weil ich und wir mit allem gesehen worden sind. Weil versucht wird, mir und uns die Bedingungen zu schaffen, damit wir überhaupt wieder Zugang zu gynäkologischer Versorgung haben können. Weil sich nun endlich jemand um den Wechseljahreskram kümmert, mit dem wir bislang allein waren.

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Anmerkung für Betroffene:

Laut ihr ist es ziemlich häufig, dass die Wechseljahre bei komplex traumatisierten Frauen deutlich früher einsetzen, als im Schnitt. Sozusagen auch eine Schutzmaßnahme des Körpers...

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