Aufwachen "mitohne" Q.

Q.
Nein.
Nicht das Q., welches derzeit unsere Nation zu spalten versucht. Ein - anderes Q.
Aber mit Q. zu erwachen ist nicht schön. Vorallem, wenn es eine vorgeschriebene Weckzeit gibt. Also quasi Zwangserwachen mit Q. Schlafen, man möchte einfach nur weiter schlafen... Entsprechend qualvoll ist das zwangsweise Erwachen und Aufstehen. Sinneseindrücke schmerzen fömlich. Reden mag man auch nicht. Bewegen!? Ach, was denn noch alles...?!? 🐚

Q. ist klein, aber gemein.
Q. ist nur wenige Millimeter groß und wiegt nicht mal ein Gramm. Die Außenseite ist lachsfarben, das Innere schlicht weiß. Obwohl sie so winzig ist und auch nur 25mg eines Neuroleptikas enthält, ist sie echt gemein. Binnen einer halben Stunde knallt sie dich derart auf die Bretter, dass Du nur noch eines kannst - schlafen. 
Hochdosiert werden mit diesem Wirkstoff Patienten behandelt, welche gerade schizophrene Schübe erleben. Damit sind wir auch beim angenehmen Teil der kleinen Pille: Die Filterwirkung, welche sie enthält. Sie hält mir meine schlimmsten Alpträume vom Leibe. Leider macht sie auch unheimlich müde und knockt mich komplett aus. Entweder gehe ich am Abend gegen 21 Uhr ins Bett oder ich habe einen enormen Überhang bis weit in den nächsten Tag hinein. Daher bin ich dazu über gegangen, die Dinger mit einem scharfen Messer zu teilen. Es entstehen etwas ungleich große Hälften. Die kleineren nehmen ich, wenn ich am Folgetag halbwegs was taugen muss. Die größeren am Wochenende oder wenn ich nichts weiter vor habe.
Wenn ich gleich morgens richtig fit sein muss, nehme ich nichts.

Dann heißt es oft - es lebe der Alptraum... 😱👎🏼
In diesen Träumen gerate ich dann in lebensgefährliche Situationen, die sich auch so anfühlen. 
Standbild des Alptraumes - ich bin erstarrt. Nichts regt sich. Kein Muskel, keine Hirnzelle - nichts. Das was sich zwangsläufig doch noch regt (Herzschlag, Atmung...) nehme ich nicht ansatzweise wahr. Ich würde es damit vergleichen, wenn man versucht, an einer riesigen, glatten und leider sehr gut geputzten Glasscheibe auch nur den winzigsten Halt zu finden. Ein Krümelchen, ein Fliegenschiss... What ever! Irgend etwas außer dieser ewig glatten Oberfläche, auf der einfach nix ist. In dieser Erstarrung suche ich mit kleinsten Bewegungen ewig nach diesem einen Punkt, von dem aus ich mit erster Orientierung versuchen kann, dieser allumfassenden Erstarrung entgegen zu wirken. Dann erst gelingt es nach und nach die Erstarrung wirklich zu empfinden. ("Ich empfinde, also lebe ich wohl noch.", sinnierte meine Freundin.) Lange Zeit später gelingt es dann zu erfassen, wie ich daliege, auch wenn ich mich noch nicht rühren kann. Oder eine Wahrnehmung der Atmung gelingt, wenn auch noch ohne Einfluss darauf. Stück für Stück vor arbeiten - immer weiter an den Fesseln herum wiebeln, welche mir mein Traumahirn in der Nacht angelegt hat. Eigentlich ist es ein Wettrennen: Wer ist schneller? Die Morgendämmerung oder ich am Lichtschalter, der gleich auf dem Nachttisch ist. Wird erst Bewegung möglich, die dem Arm erlaubt auf den Lichtschalter zu hauen, ist der Rest der Reorientierung ein Klacks. Ich sehe. Das Alptraumstandbild verblasst. So komme ich heraus aus dem Alp, hinein in das Hier und Jetzt.

Früher waren solche Alpträume auch schon da, aber irgendwie hat Traumahirn das Klarträumen verlernt. Ich konnte bewusst aufwachen, wenn nötig. Ich wusste (meist) das ich nur träume und konnte damit auch stärker belastendes Material, wie eine Gewitterwolke an mir vorbei ziehen lassen. Wenn ich richtig fit war, konnte ich Träume an halten, zurück spulen und dann verändern. So als würde man einen Film schneiden und nachbearbeiten.
Das klappt aber schon seit einiger Zeit nicht mehr. *mist*
Also muss ich doch Q. zur Nacht dazu bitten...

Nicht mit Q.
Nicht ohne Q.

Mitohne Q.

Aber without benutzt der Engländer ja auch...

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