Arbeitsleben mit ESD IV

"Ich bin chronisch krank - bitte stell' mich trotzdem ein."

oder

"Selber schuld, wenn Du SO eine Bewerbung angehst!"

Ja, wenn man hinfällt soll man ja gleich wieder aufstehen. Ich hatte genau 1(!) Stelle, wo ich sinnvoll eine Angel auslegen konnte und das habe ich getan.
Am Montag haben wir uns getroffen und locker geplaudert. Wir kennen uns seit einiger Zeit. Früher war mein "vielleicht-später-mal"-Chef in einem anderen Unternehmen im Außendienst tätig (wodurch er eben auch unsere Firma VOR dem Verkauf und die Mitarbeiter dort kannte), bevor er sich Frühjahr diesen Jahres selbstständig gemacht hat.
Mir war schon vorher klar, dass unser näheres Kennenlernen eine grundehrliche Basis haben muss und durchaus langsam vonstatten gehen darf. Wenn er nichts über mich und meine Befindlichkeiten weiß, dann kann er auch nicht feststellen, ob wir auch auf längere Zeit zusammen passen werden. Aber genau darum geht es mir - ein Schnellschuss nützt mir gar nichts. So schnell ich auch aus der alten Firma raus muss, der Schritt nach draußen will dennoch sehr überlegt getan werden.
Perspektivisch wäre es auch nichts für sofort, sondern für das Jahr 2020.
Mehr will ich hier auch noch nicht kundtun. Es gibt ja ohnehin keine feste Zusage oder irgend etwas Schriftliches. Wir bleiben in Verbindung. Er kann sich vorstellen, dass ich nochmal mit vorbei komme, um mir ein wenig das WIE und das WOMIT anzuschauen.
Das Gespräch war sehr positiv hinsichtlich verschiedener, angestrebter Komponenten. Wir sind uns einig, dass eine hohe Individualität und Qualität, neben guter Kundenbindung unerlässlich sind  für ein solches Geschäft, welches dann quasi wie von allein läuft und wächst. Wir sind uns einig, dass man mit Druck und Zwängen nichts erreicht - eher das Gegenteil. Ein Unternehmen kann sehr wohl eine gute Wirtschaftlichkeit erreichen, auch wenn man den Menschen zugewandt arbeitet.

Für dieses Jahr auf jeden Fall und auch für den Anfang 2020 bin ich auf jeden Fall auf mich und in der alten Firma angestellt. DAS macht mir gerade Sorgen - um nicht zu sagen Angst. Der Rückzug in anderthalb bis 2 Wochen ist dringend geboten und notwendig! Aber dann?!? Wieder zurück??? Der Druck wächst. Er ist jetzt schon enorm und dabei haben wir als Neulinge noch einen gewissen "Welpenschutz". Bald müssen wir alle 111% geben - Minimum! Im Fokus stehen einfach nur die Verkaufszahlen. Punkt.
Kann ich da zwischendurch zurück?
Kommen dann alte Muster wieder hoch?

In meiner Lehrfirma damals, wo chef(in)seitig tägliches Mobbing an der Tagesordnung war, habe ich mein Reizdarmsyndrom entwickelt. Von Sonntag Nacht zu Montag habe ich praktisch fast nie geschlafen. Es kostete mich viel Energie, jeden Morgen immer wieder aufs Neue zur Arbeit zu gehen, obwohl ich meine Arbeit eigentlich sehr mag. Letztenendes brauchte ich 6 Jahre, bis ich dort weg kam. In solch eine neuerliche Spirale möchte ich erst gar nicht wieder rein rutschen!
Doch genau diese Angst ist jetzt auf einmal da. Ich bin diesem weiterhin wachsenden Druck einfach nicht gewachsen. Wenn ich nach einer Auszeit wieder käme, ist der Druck ja dann noch höher und der Ton vermutlich noch "schärfer". Wie soll ich dann damit umgehen, wenn ich es jetzt schon nicht hin bekomme?!?
Das verunsichert mich gerade...

Umso mehr hätte ich mich vorgestern PERFEKT verkaufen müssen! Habe ich aber nicht. Weil ich es unfair finde - meinem neuen Arbeitgeber gegenüber und meiner kleinen Mannschaft gegenüber auch. Die leben viiiel ruhiger, wenn mein Gegenüber ein wenig Bescheid weiß über uns alle. Dann fällt uns alles gleich viel leichter, wenn wir nicht immer auf der Hut sein und uns verstecken müssen. Dann hat auch unser Gegenüber mehr von uns, zB. mehr von unserer Arbeitsleistung.

Wir alle brauchen händeringend Pause und neue Horizonte!!!
Aber wir alle wollen auch im regulären Arbeitsleben bleiben, um nicht irgendwann - wie Viele von uns - in der kompletten Erwerbsunfähigkeit zu landen.

Drückt uns weiter die Daumen -

Eure Himbeersplitter - groß & klein

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