Inklusion in der Freizeit

Gelegentlich tauchte es hier schon im Blog auf...:

Ich spiele Akkordeon in einem Laien-Orchester.

Vor vielen Jahren setzte mich die damalige Akkordeonlehrerin meiner Tochter überraschend zu einer Probeübungsstunde an ein Akkordeon.♡-lichen Dank, liebe M.G.!  (Ich hatte einmal den Wunsch geäußert, zumindest Noten lesen lernen zu wollen...) Ich fing Feuer und blieb dabei. Relativ schnell war ich aus der "Anfängergruppe" heraus gewachsen und nach einem Jahr kam ich ins Nachwuchsorchester "JO!".
Bei gemeinsamen Probenlagerwochen, Auftritten und Feierlichkeiten, lernte ich auch andere "Muttis" kennen, die schon länger im Orchester spielten und einst ähnlich zum Akkordeon kamen, wie ich. Nach 2 oder 3 weiteren Jahren wechselte ich dann ins Orchester "AKKORDRE". 

Zu dieser Zeit waren meine Probleme aber schon voll da. Ich war mittlerweile kein "Selbstlerner" mehr und brauchte den Unterricht wirklich. Längst waren die Stunden nicht mehr nur zum gemeinsamen Spielen und Weiterüben, sondern wirklich zum Wissenserwerb da. Ich war auch kein sicherer Spieler mehr, der mal eine Stimme allein spielen konnte.
Ich bekam von Beginn an von meiner lieben Akkordenlehrerin und Orchesterleiterin einen "Inklusionsplatz" im Orchester. Es war klar: Ich kann nie eine Stimme allein spielen. Ich brauche immer einen sicheren Spieler neben mir. Ich werde nie vorn sitzen, da es jederzeit sein kann, dass ich einfach aufhöre zu spielen.
Das alles hat sie akzeptiert und gesagt: "Wir probieren das trotzdem mit Dir im Orchester!" ♡-lichen Dank, liebe K.L.! Nun spiele ich also schon seit einigen Jahren dieselben Stücke, wie meine anderen - etwas älteren - Muttis im Orchester.
Ich bin in der 4. Stimme. Während die 1. und die 2. Stimme vorwiegend Melodien spielen, sind die 3. und 4. Stimme meist für Rhythmen und Klangteppiche zuständig. 
In meiner 4. Stimme kann ich das Meiste gut mitspielen. Hier oder da sind einzelne Passagen zu schwierig oder zu schnell. Eine große Hilfe ist mir hier eine Orchesterschülerin, die hin und wieder sehr schöne Stücke für unser Ensemble schreibt. Sie bastelt mir mit ihrem Notenschreibprogramm dann fortlaufende Übungsblätter für schwierige Einzelfiguren oder schreibt zu einer schwierigen oder zu schnellen Passage, etwas "einfacheres", was für mich passt. ♡-lichen Dank liebe C.Z.!  
Ein weiterer ♡-licher Dank geht an meine Mädels im Orchester. Ohne deren liebevolles Containment könnte ich weder mit ins Probenlager fahren oder auf Orchestertreffen bzw. Orchesterreisen mitfahren. 

Das gemeinsame Spielen im Orchester und die vielen gemeinsamen Erlebnisse, guten Gespräche und die viele gute Stimmung bilden einen großen Teil der Energiequelle, welche ich für das Bestehen in meinem-unserem Alltag benötige.
Ohne mein "Orchestergefidel" wäre ich noch viel mehr von der Gesellschaft ab- & ausgegrenzt, ressourcenärmer und auch weniger kognitiv gefordert.

D A N K E ! ! !  ...an Alle, dass ich durch Euch und mit Euch so mit dabei sein darf. 🙏🏼💕😃 

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Und: Das Akkordeon ist Klang- und Körpertherapie pur. Kein anderes Instrument ist derart vielfältig im Klangspektrum und wird derart nah am Körper gespielt, wie das Akkordeon. Die Schwingungen übertragen sich nahezu 1:1 - vorallem tiefere Frequenzen gefallen uns allen im Innnen dabei am besten.

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