Nach über 4 Wochen

So langsam, aber sicher neigt sich auch dieser Klinikaufenthalt dem Ende zu. Gerade mal 12 Tage haben wir noch im Zauberschloss, bevor wir wieder nach Hause fahren werden. 

Obendrein ist diese Woche unsere Zauberfee davon geschwebt in einer wichtigen Angelegenheit. So haben wir eine junge Therapeutin zugeteilt bekommen, welche wir (obwohl sie unsere Gruppe leitet) erst noch besser kennenlernen mussten. Unser Fazit lautet, dass sicherlich noch das ein oder andere Handwerkzeug fehlt, aber in Zukunft mal eine sehr gute Traumatherapeutin aus ihr werden wird. ♡ Eine gute Therapeutin ist sie jetzt schon.  ^^


Was uns hier - noch stärker als daheim - zu schaffen macht, sind die oberfiesen Albträume. Es ist alles andere als leicht, sich jede 2. Nacht mit einer “Fast-wäre-ich-gestorben”-Szene auseinander zu setzen. Es schlaucht. Es raubt Energie, die wir eigentlich dazu gewinnen wollten für die nächsten Wochen und Monate daheim. Außer die Medikation hochzusetzen, kann man kurzfristig leider nicht viel tun. Aber mir ist auch klar, dass ich wieder kommen möchte, um besser mit diesen fiesen Szenarien umgehen zu können. 

Einige der Albträume haben klar nachvollziehbare Hintergründe im realen Leben. Wenn ich also an diesen Stellschrauben drehe, werden sie sich verändern oder verringern. Weniger gut zu beeinflussen sind diese allgemeinen Nummern: Bedrohung und Vernichtung durch Naturkatastrophen oder Unglücksfälle.

Da solche Bauarbeiten an oberfiesen Albträumen heikel sind, glaube ich nicht, dass sie sich ausschließlich im ambulanten Setting durchführen lassen. So hoffe ich und wünsche ich uns allen, dass wir nächstes Jahr wieder hier her kommen dürfen.


Gerade ist es turbulent im Haus und wir ziehen uns lieber in unser Zimmer zurück. Der Fussboden des Speisesaals wird aufgefrischt. So steht das Buffett im Foyer. Außerdem sind gestern wieder vertraute Gesichter ab- und neue unbekannte angereist. Schwierig. Uns fehlen vertraute Gesichter… Die Zauberfee ist nicht da. Die Lieblingsschwester hat Urlaub. Und das Wochenende steht bevor…

Wir könnten gewiss soooo viele schöne Sachen unternehmen, aber es ist wie daheim: Die Energie dazu fehlt uns. Wir überdauern still den Tag bis zum Abend. Zwar wird es nie wirklich langweilig, aber wir gehen nicht nach draußen ins Leben! In eine Kinovorstellung, zum Baden in die Therme, auf eine kleine Wanderung zum Fluss, in einen Tierpark… Nichts. Leider. Wir raffen uns nicht auf, wieder und wieder nicht. Schade.


Wann haben wir wieder einmal mehr Energie?


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