Gefühltes. Gezogenes. Erlebtes.

Gerade in der Ergostunde haben wir zu Beginn des neuen Jahres ein Krafttier gezogen:

Es ist der Hirsch!

Ich kenne mich mit Hirschen zu wenig aus, aber ich würde sagen, er kann seinen Platz behaupten. Mit seinem Geweih ist er zudem nicht wehrlos.
Geschrieben steht, er bringe das rechte Gefühl, wann es angesagt ist, laut und deutlich zu sprechen, wann es an der Zeit ist zu schweigen oder wann es gut ist, deutliche Grenzen zu setzen um dadurch seinen Platz zu sichern.

Die Affirmation auf der Karte passt recht gut und lautet:
"Ich vertraue dem, was ich im Inneren fühle. Ich bin zur rechten Zeit am rechten Ort und tue genau das Richtige. Wo ich auch gehe, wo ich auch stehe, meine Worte und Taten bringen Heilung, Licht und Freude."

Nun, an dem letzten Satz muss ich noch lange werkeln, schätze ich.

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Wir haben eine Stunde zum Thema Fühlen /taktiles Empfinden gemacht. Quasi eine Stunde für die Kleinen, ohne dass sie in Körperkontakt treten müssen.
Die haben auch munter mitgemacht und erzählt aus dem Innen, so sie das schon können.
Die Jüngsten erfreuen sich gerade noch am Räucherduft des Palo Santo (dem Heiligen Baum aus Südamerika). Der leicht süßliche Duft hängt noch wie ein Parfüm im Häkeltuch fest, welches wir umgeschlungen haben. Ganz leicht nach Kokos duftet es, aber keinesfalls aufdringlich. Ein Holzstück dieses Baumes lag im Fühlbeutelchen neben Kastanie, Glasmurmel, Schneckenhaus, Filzknäuel, Walnuss, Zapfen, Macadamia und einem Glasnugget. Am Ende der Stunde liesen wir dieses sehr harzreiche Holz kurz räuchern...


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Damit schwebten wir nahezu aus dieser Ergostunde, welche so wohltuend war. Kontrastreich zum gestrigen Programm, als wir mit Puddingbeinen, verschwitzten Händen und verkrampftem Kiefer wieder aus der Tür des Arbeitsamtes traten.
Eigentlich wollte ich mir vorab einen Beratungstermin holen, um Perspektiven zu schaffen, wie es einmal weiter gehen könnte. Welche Rechte und Möglichkeiten habe ich?! Wie kann ich vorgehen?
Je kürzer die Warteschlange vorm Anmeldeschalter wurde, desto mehr zitterten meine Beine. Auch mein Akupressurring am Finger war nicht mehr gut spürbar. Ich war dran - schilderte knapp meine Umstände und meinen Wunsch. Meinem Ausweis entnahm die Dame, dass ich noch nie da war. (Stimmt - Seit 1994 habe ich außer 1 - 2 Terminen im BIZ nie dieses Amt aufgesucht.) Sie tendierte dahin gehend, dass eher der Rententräger für mich zuständig sei und eine Beratung JETZT im Amt nicht wirklich zielführend wäre. Und seit wann ich denn Krankengeld beziehe...? "Ach," meinte sie erleichtert "da haben sie doch noch viel Zeit!" "Ja, aber die wollte ich nicht als Ruhekissen benutzen." war meine Antwort dazu. Sie gab mir dann einen Zettel mit Telefonnummern und erklärte wir was dazu. Mein Sehen verengte sich mehr und mehr, mein Hörvermögen fuhr herunter. Sie erklärte wie durch Watte. Ich verstand nichts mehr außer der Wahrnehmung: 'Gleich bist Du komplett weg! Was dann?!' Kräftig bewegte ich die Hand mit dem Ring. DA BLEIBEN! Das Zittern wurde wieder stärker. Dafür nahm ich wahr, dass sie mir empfahl, erstmal auf die Entscheidung des Rententrägers zu warten und dann weiter zu sehen.
Mit zitternden Händen packte ich mein Portemonaie wieder weg  und verabschiedete mich. Im Seitengang die Erkenntnis: 'Was immer du sonst wahr nimmst - du bist alles andere als arbeitsfähig derzeit! Wenn du schon an einem simplen Anmeldeterminal bei einfachen Fragen derartig wegdriftest!'
      Auch mein Mann fragte mich abends: "Warum bist du denn da allein hingegangen? Du hättest mich doch mitnehmen können!"
Ganz einfach - ich sehe es zum einen als Übung und zum anderen als Belastungstest für mich selbst.
Wieder daheim, schlief ich 2h, soviel Energie hatte mir diese kleine Episode aus dem Akku gezogen. Danach war ich noch verpeilt, aber es war wieder etwas besser.

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Palo Santo und Hirsch... Weiter gehts auf meinem Weg.


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