#everynamecounts

 


Bei #everynamecounts geht es darum, die Daten von KZ-Inhaftierten digital zu erfassen. Dabei kann jeder mitmachen. Einfach alle Daten in eine Maske eingeben, durch die man hindurch geführt wird. Es ist auch nicht so schlimm, wenn beim Abtippen oder Lesen einmal Fehler passieren. Jede Häftlingskarte wird 3 Mal durch unterschiedliche Nutzer erfasst.

Es ist ein kurzes Eintauchen in die Vergangenheit; in Lebensgeschichten von Menschen. Obwohl nur wenige Eckdaten erfasst werden, entsteht doch eine Art "diffuses Kopfkino" zu jeder Person. Das geschieht umso mehr, wenn die rechte Seite der Karte ausgefüllt wurde... 
Einige Daten werden auf der Karte sehr genau erfasst. Andere wieder (wie zB. der erlernte Beruf) überhaupt nicht.
Dieses kurze "innere Vorbeigehen" an diesen Menschen ist für mich vergleichbar mit den Informationen, die mir hin und wieder bei Stolpersteinen begegnen. Hierfür habe ich noch eine App auf dem Smartphone, welche mir oft noch ein wenig mehr über die betreffende Person berichtet.

Was mich an all dem "aufhorchen" lässt: Woher kommt immer wieder mein starkes Interesse an dieser Thematik? Habe ich eigene (vererbte) Themen damit?!
Nein, ich weiß nicht wirklich, was meine Vorfahren in der NS-Zeit erlebt und getan haben. Vom Alter her waren sie junge Erwachsene oder noch ältere Kinder/ Jugendliche. Eine Oma war beim BDM. Das hat sie mit einst selbst erzählt. Aber mehr weiß ich nicht wirklich.
Mein Opa mütterl. seits war "kriegsversehrt". Also hat er aktiv am Krieg teilgenommen. Aber wo und in welcher Funktion? Er geriet in Gefangenschaft und kam dann nach einiger Zeit nach Hause. Aufgrund seiner Verletzungen, bezog er Rente und versorgte daheim Kinder, Tiere und Hof, während Oma bei der Reichsbahn arbeiten ging. 
Von der väterlichen Seite weiß ich nichts weiter.

Gibt es vererbtes Schuldempfinden?
Ich weiß nur, dass ich immer wieder großes Interesse an all jenen Menschen zeige, denen es in der NS-Zeit eher ungut ergangen ist. Ich "spüre ihnen nach", ohne dies konkret zu entscheiden - es passiert einfach.
Das ist auch bei Büchern und Filmen so: "Der Junge im gestreiften Pyjama", "Der Tätowierer von Auschwitz", "Schindlers Liste" oder "Als Hitler das rosa Kaninchen stahl"...
Wie auch immer:

JEDER NAME ZÄHLT!

Beliebte Posts aus diesem Blog

Arbeit mit EMDR (4-Felder-Technik)

Die Baumübung

Malheur de Kack