Posts

Posts mit dem Label "Familie" werden angezeigt.

Schutzschicht gesucht

Drei Wochen Familienzeit sind vorrüber und ich benötige offenbar eine neue Schutzschicht. Alles reizt mich...: Termine, Fragen, Pflichten, Ansprachen, Berührungen, Anforderungen. Der Wunsch abzutauchen ist riesengroß: In Geschichten, in Bildern, in Büchern - nahezu egal wo! Nur kein Sein im Hier und Jetzt. Doch gerade dieses Hier & Jetzt wird im therapeutischen und im achtsamkeitsbasierten Auf und Nieder immer wieder als erdend gehyped... Ich will fliehen. Immerwieder und einfach nur fliehen. Weg von der schmutzigen Wäsche, weg von dem knatternden Rasenmäher, weg von den Krümeln auf dem Küchenfußboden und weg von den Armen meines Mannes. Weg von dem juckenden Mückenstich, weg aus der gleisenden Sonne, weg von dem zeternden Kleinkind und weg vom lauten Pfeifen in meinem Kopf... Gedanken an Parkum (Jan. 2025) werden wach. Ja, Parkum wäre auch eine Lösung! Meeresrauschen und kreischende Möwen wären vielleicht gerade noch zu ertragen. Sand unter den Füßen, Wind im Haar, Salzwassergeruc...

Zeit ist relativ

"Dreh dich zur Wand und schlaf' endlich!" Das sind die letzten Worte meiner Mutter, die sie an diesem Abend zu mir sagt. Es ist irgendwann in den 1980-ern und ich bin im Grundschulalter. Wie immer haben wir ein kleines Zimmer zu dritt. Es ist vielleicht 21 Uhr. Vor einer Stunde bin ich zu Bett gegangen. Etwas später, als sonst daheim. Es sind ja Ferien und Urlaub! Aber ich kann einfach nicht einschlafen. Egal wie lange und wie fest ich meine Augen zusammen kneife, sie gehen jedes Mal wie von alleine wieder auf. Meine Eltern schauen einen Krimi auf dem kleinen Kofferfernseher, der im Zimmer steht. Schon alleine deswegen kann ich nicht einschlafen!  Aber ich bleibe zur Wand gedreht liegen. Jetzt nur keinen Fehltritt mehr erlauben. Die letzte Ermahnung hatte an Schärfe schon zugenommen. Also betrachte ich die geschwungenen Rauten in beige und hellbraun auf der Wandtapete. Hier und da hat das Muster kleine Beschädigungen, weil zB. jemand angestoßen oder entlang geschrammt ist...

"Santa Maria"

Es war in den frühen Achtzigern, als Tantchen frisch ins Neubaugebiet eingezogen war... Wir waren bei ihr eingeladen in der kleinen, aber gemütlichen Einraumwohnung. Nach dem Essen tanzten wir ein bißchen zu Schlagermusik. Alle miteinander - also wirklich ALLE: Sie tanzten auch mit mir. Sicher jeder mal, aber in Erinnerung ist mir das mit meinem Papa... 💔  Einer, der mich liebte und stolz auf sein kleines Mädchen war... Irgendein "anderer" Papa, als jener, der heute auf diesem Erdenrund weilt... An dieses Glück, an dieses geliebt und geborgen sein in diesem Moment, kann ich mich noch gut erinnern. Manchmal zu gut...?! Gestern war Orchesterprobe. Neu im Programm ist ein Kaisermania-Medley, welches aus "Warum hast Du nicht nein gesagt", "Santa Maria", "Dich zu lieben" & "Joana" besteht. Es waren vorallem die beiden älteren Songs die mich gestern Abend in diesen alten, aber schmerzhaft schönen Moment zurück katapultierten. Immer wiede...

Der Mensch lebt nicht...

...vom Brot allein. Manchmal lebt er auch von "Luft und Liebe". Vorallem aber sind wir Menschen soziale Wesen, die einander brauchen. Entfaltung, Individualismus, Selbstverwirklichung; aber auch gemeinsame Erlebnisse, Austausch und Nähe... Natürlich bin ich immer wieder froh, eben doch nicht alleine zu leben. So verlockend es immer wieder erscheint, sich nur um sich selbst zu kümmern, stecken doch auch große Herausforderungen dahinter. In der Nacht zu Sonntag kommen meine Lieben nun wieder nach Hause. Ich freue mich sehr auf die Drei! Die Pause vom Familienleben hat mir gut getan. Ohne Zweifel. Aber diese Tage haben mir auch versichert, dass es ein Glück ist, diese Familie zu haben und in ihr leben zu dürfen. ♡♡♡♡ Ich bin froh darum, dass meine Traumakisten solange zu geblieben sind, bis diese Familie entstanden und gut zusammen gewachsen war - so gut, dass sie meine sich öffnenden Traumakisten und damit meine Schwierigkeiten mit abfangen konnten. Ich weiß, wie viele Betroffe...

...ist vor der Prüfung

...draußen vorm Cafe ist alles wie immer: Der Stadtverkehr braust vorbei, träge bewegt sich die Sommerluft durch den Raum, sachte angeschoben vom Ventilator an der Decke. Der Platz liegt im gleisenden Sonnenlicht. Jeder der kann, flüchtet so schnell wie möglich in den Schatten zurück. Doch egal, wie hoch die Temperaturen auch steigen, die Welt in Gänze zeigt sich stets unbeeindruckt von allem, was passiert... sieht sich nicht veranlasst, einmal kurz aufzuhören mit dem Weiterdrehen. Zwei liebe Mitmenschen aus meiner Familie sind verstorben - ein Onkel verlor den Kampf gegen den Krebs; der Endgegner einer Tante hies Alkohol... Die Welt dreht sich einfach weiter und auch die Zeit schreitet fort... Neben Traurigkeit im Knopfloch, erreichen mich neue Geister - Alpträume, die Ende & Tod symboliseren. Schwer und bedrohlich, wie Wolken einer aufziehenden Gewitterfront rücken sie näher. Die Luft um mich herum ist zum Schneiden dick. Bedrückend. Kaum, dass sie sich noch atmen lässt...  E...

Neue Eisfront im Frühjahr

Es ist der letzte Tag unserer Probenlagerwoche der Musikschule. Vier Tage lang haben 7- bis Ü50-jährige Musikschüler neue Stücke gelernt und erprobt sie gemeinsam zu spielen.  Nun am Spätnachmittag soll gleich das Abschlußkonzert beginnen. Vier verschiedene Gruppen von Akkordeonanfänger bis zum Orchester werden gleich ihre Neuheiten präsentieren.  Doch zunächst werden Hände geschüttelt. Es wird gegrüsst, gelacht und gescherzt. Kleine und große Leute umarmen einander auf das Herzlichste. So manche Eltern oder auch Kinder verdrücken das ein oder andere Tränchen vor lauter Wiedersehensfreude!  Der Konzertsaal wird voll - so richtig voll! Mir wird seltsam im Kopf und ich bemerke, dass ich offenbar schon eine ganze Weile viel zu flach atme. Ich stehe am Ende des Saales in einer ruhigen Ecke. Will versuchen, mich an die Situation zu gewöhnen. Dennoch ist der Raum nicht nur voll und recht warm, sondern auch voll mit "Triggern". Eltern sind gekommen, Geschwister, Omas und Opas......

Brief an meine Mutter

An meine Mutter - eine Woche nach Deinem Überfall: Ich glaube Dir, dass Du spontan entschieden hast. “Jetzt oder nie!”, wird wohl der Aufruf in Dir gelautet haben. Du warst wie im Rausch - warst vielleicht auch nicht ganz und gar Herrin Deiner eigenen Worte. Du warst ganz bei Dir und Deinem Mann - das war das Zentrum Deiner vielen Gedanken, welche sich, gleich einer geborstenen Staumauer, nun ihren Weg bahnten… Aber wo war ich dabei? Physisch war ich vor Dir - Du hast diesen Fakt dauernd durch Zupfen an meinem Arm und durch herbeigefragte Umarmungen überprüft.  Aber wo war ich als eigenständiges, menschliches Wesen mit eigenen, äußeren Grenzen und einem Innenleben, welches nicht das Deine ist? Mir sagte einmal eine “Zauberfee” erschrocken: “Sie haben ja gar kein Selbst!”. Ich wusste über Jahre nicht, was sie damit gemeint hatte. Gestern verstand ich spontan: “Ich bin das erweiterte Selbst von Dir und meinem Vater! Daher habe (oder vielleicht hatte) ich bislang tatsächlich kein eige...

Was war los?!

♧ Hier bei uns gab es eine gigantische Detonation...! Für uns war sie so groß, dass noch die Wellen an der Ostsee in die 'falsche' Richtung vom Ufer wegschwappten... Nichts ahnend kam ich am Freitag kurz nach zwei Uhr von der Autowerkstatt zurück. Mit Schrecken erblickte ich das Auto meiner Mutter. Auch sie war gerade ausgestiegen und wartete offenbar auf meinen Sohn. Gegen meine innere Panik ankämpfend, schnallte ich mich ab. (Ach was, kurz 'Hallo' sagen und weiter zum Hauseingang gehen. Augen-zu-&-durch-Methode!) Kaum dass ich ausgestiegen war, kam sie auch schon auf mich zu... Sie habe jetzt die Lösung gefunden! Alles sei nur ein fataler Irrtum! Ich habe lauter falsche Erinnerungen. Informationen aus dem Internet haben ihr 'die Augen geöffnet'... Hier schreite ich mit meiner ersten Entgegnung ein; dass ich die False Memory Bewegung in Deutschland kenne. Aber ich habe keine Falscherinnerungen. Ich habe mich VOR jeglichem, therapeutischen Kontakt Wochen und...

SkiUNheil

...oder wie Familienfreizeit aussah. Ziemlich bald nach der Wende sind wir im Bayrischen Wald gewesen zum Winterurlaub. Meine Eltern und ich zum Langlaufski fahren, wie wir es vor der Wende auch schon getan hatten. Nur, dass es eben nun nicht mehr unbedingt ins Erzgebirge oder in den Harz ging, sondern stattdessen in die alten Bundesländer. Jetzt beim Zurück-Erinnern und Aufschreiben fällt mir auf, dass Urlaub vor der Wendezeit deutlich harmonischer war, als danach. Nicht nur auf Ausflügen und Skiwanderungen blieb es meist streitfrei; es war auch geselliger. Abends saßen sie mit anderen Erwachsenen zusammen - plauderten, lachten oder spielten Karten. Nach der Wende war es irgendwie anstrengender. Die Leichtigkeit war weg: Auf der Skiwanderung, an die ich mich erinnere, donnerte mein Vater mit Affengeschwindigkeit die Loipe vor uns entlang. Ich hätte gut mithalten können, bemerkte jedoch, dass meine Mutter immer weiter abfiel. Also lies ich mich alsbald etwas zurückfallen, um zu schauen...

Verlassende Enkel 2.0

Die Reichweite meiner Mutter ist enorm - oder meine eigene Empfindlichkeit für sie viel zu hoch... Unterm Strich ist es völlig egal, denn das Ergebnis ist das Gleiche. Es zieht mir nach wie vor den Boden weg und nimmt mir jeglichen Platz zum Leben und die Luft zum Atmen. Vom Weihnachtsbesuch bei meiner Mutter brachte mein Sohn auch das "Geschenk" für meine Tochter mit. (Im Grunde ist irgendwie klar, dass ich von einem Menschen, zu dem ich den Kontakt beendet habe, nichts mehr bekomme. Es ist einfach die gegenseitige Annahme eines tatsächlich vorhandenen Zustandes. Jedenfalls in meiner Welt.)   In dem Umschlag an meine Tochter befand sich eine Weihnachtskarte mit lauter "als-wäre-nichts-gewesen"-Wünschen und einem Nachsatz im "PS" ala "Zu Deinem Brief werden wir uns demnächst noch äußern." Weiterhin enthielt der Umschlag: Geld.  "Schmerzensgeld", sagt mein Mann dazu. "Würde ich auch annehmen..." In mir tobt es! Ich würde ihnen ...

Verlassende Enkel

Es ist kurz nach zehn Uhr abends. Der Regen zieht in langen Fäden vom Himmel. Die Lichter der Stadt flimmern unten im Talkessel. Ich stehe mit meinem Auto auf einer Anhöhe über der Stadt und lasse das Glitzern auf mich wirken. Irgendwann greift das ganze Geglitzer auch auf meine Augen über; Tränen schwimmen nun darin. Ich bin traurig über den Fortgang meiner Familienbiografie... Muss das wirklich alles so sein? (Wahrscheinlich ja - anders geht es offenbar nicht.) Die Schule meiner Tochter hatte einen Aktionstag zur Suizidprävention. Dazu bekam sie ein Info- & Arbeitsheft in die Hand. Die Arbeitsblätter darin wurden an diesem Tag ausgefüllt. Ich durfte das Heftchen lesen. Unter anderem stand auch darin, dass sie sich Sorgen um mich und meine Gesundheit macht und (als recht neutralen Stichpunkt) "Kontaktabbruch Großeltern". Nun dachte ich, sie meint meine Abgrenzung. Aber nein, sie meinte ihren Kontakt. Ohnehin war der Kontakt in dern letzten Zeit altersgemäß sehr dünn gewo...

Spotlight

...ein kleines Einkaufszentrum in einem "schwierigen" Wohnviertel unserer Stadt. Eine schräges Rollband (jenes, wo auch Einkaufswagen mitfahren können)... Eine Mutter mit Einkaufswagen, ein Baby sitzt im Einkaufswagensitz. Das Kleinkind läuft nebenher... (vllt. 3 Jahre alt) Sie wollen vom Ober- ins Untergeschoss. Die Mutter mit dem Wagen fährt aufs Rollband und beginnt somit die Abfahrt. Das kleine Mädchen traut sich jedoch nicht das Rollband zu betreten. Ängstlich bleibt es oben allein zurück. Die Mutter bemerkt es und dreht sich um. Kaum, dass sie das Geschehen bemerkt hat, keift sie ihre Tochter in einer mir unbekannten Sprache mit wutverzerrtem Gesicht an. Sie steigert sich, wird extrem laut. Die Kleine steht. Eine Frau kommt mir zuvor (stand näher dran) und nimmt das Mädchen bei der Hand. Als sie ihr hilft das Rollband zu betreten, spuckt die Mutter, immernoch laut zeternd in ihre Richtung! Ab hier muss ich uns alle in Sicherheit bringen. Ich stopfe als Erstes die Finger...

Was davon gehört zu mir?

...oder besser gesagt, was davon gehört zu den Geschichten meiner Vorfahren? Ich lese ja nicht besonders viel. Ein wenig aber eben doch. Ich gebe zu, ich könnte mir leichtere Kost auswählen, aber letztenendes lese und verstehe ich immer das, was für mein Innen von Interesse ist. Derzeit ist es "Kinder unterm Hakenkreuz- wie wir den Nationalsozialismus erlebten" von Frank Schwieger. Hier erzählen Kinder aus ihrer Sichtweise für Kinder in der heutigen Zeit, wie sie diese Epoche damals erlebten. Dazwischen gibt es stets Kapitel, welche Fakten und Historie hinter diesen Geschichten erklären. Den geschichtlichen Teil lasse ich weg. Das war in der Schule x-mal dran. Es geht um Flucht, Vertreibung, Verstecken und Verstecktwerden, um erlebte Bombenangriffe und überlebten Beschuss von Tiefliegern, welche nicht selten auch Flüchtlingstrecks ins Visier nahmen. Es geht um unglaublichen Hunger und grausame Kälte. Es geht um verlorene Heimat, verlorene Freunde, verlorene Verwandte... Aber ...

Muttertagsbetrachtungen

Bild
Oder doch lieber Elterntagsbetrachtungen?!? An den Muttertag 2016 kann ich mich noch genau erinnern. Es war der 71. Geburtstag meiner Tante, der ältesten Schwester meiner Mutter. Wir waren bei ihr im Garten eingeladen, um mit ihr zu feiern. Natürlich waren auch alle anderen Geschwister nebst Familien dabei. Es war ein sonniger und milder Frühlingstag. Es ging mir zu dieser Zeit sehr schlecht, jedoch war ich für den Moment wieder etwas "gefasster", da ich 10 Tage später meinen ersten Termin bei meiner Therapeutin haben sollte. Ein zarter Hoffnungsschimmer am Horizont. Da es auch der Muttertag war, den ich mehr als Elterntag empfand, hatte ich 2 meiner Kinderzeichnungen ausgewählt, sie für meine Eltern farbkopiert, um sie ihnen zu schenken. (Nicht den Strauß, der ist hier nur Deko.) Es war ein allerletzter Hilfeschrei von mir, diese - unsere Eltern-Kind-Beziehung - doch noch retten zu könnnen. Mir ist mittlerweile klar, dass diese Signale von mir vorallem falsch verstanden werd...

Arbeitsmutti

(...jaja, Du hast richtig gelesen, jetzt kommt ein Kapitel über uns Beide...) Ich habe mir von klein auf immer wieder mütterliche Bezugspersonen außerhalb meiner Familie gesucht, die es gut mit mir meinten. Außerhalb meiner eigenen Familie also, was meine Mutter verständlicher Weise sehr ärgerte, wenn sie diesbezüglich mitbekam, dass ich anderen Frauen mehr anvertraute als ihr. So denn: Die erste Bezugsperson "dieser Art" im Berufsleben war meine Kollegin, die ich dann an einem Muttertag für mich offiziell Arbeitsmutti taufte. Denn das war sie nun mal. Ich bin ihr dankbar, dass sie da war, auch wenn wir in der ersten Zeit mehr Abstand hatten, als später. Sie ist nur wenig jünger, als meine eigene Mutter. Sie war einfach da, wenn es mal wieder kagge lief oder ich "herunter geputzt" wurde... ♡  In dieser ersten Firma, in der ich 3 Jahre Lehrzeit und 3 Gesellenjahre verbrachte, waren vorallem die ersten Jahren sehr schwierig. Das Verhältnis zur Tochter des Chefs und ih...

Kleine Zeitreise

Bild
Zuerst umrunde ich das Haus zur Hälfte. Ich weiß noch, dass es der zweite Eingang ist. Hinter dem Gebäude ist der Wäscheplatz. In Reih und Glied stehen die Wäschestangen. Ob heutzutage bei schönem Wetter noch jemand mit der frisch gewaschenen Wäsche hinters Haus tritt, um erst die Leine zu spannen und dann die Wäsche aufzuhängen? (Wir haben das zumindest damals in unserer ersten Wohnung nach der Jahrtausendwende noch so gemacht...) Heute ist die Wiese jedoch komplett wäschefrei. Die 2 kleinen Stufen zur Wiese, auf denen ich sitze, sind noch genauso da, wie vor über 45 Jahren. Und natürlich ist auch das Fußballspielen nach wie vor untersagt. 😅 Mein Blick geht zur hinteren Haustür, die Fassade hinauf entlang der Balkons. Sie alle - und damit auch ich selbst für kurze Zeit - wohnten da ganz oben. Der Balkon ist vergleichsweise winzig. Damals war er komplett aus Stein, heute ist nur noch die Bodenplatte aus Stahlbeton und die Brüstung aus Metall. Bis heute ist mir schleierhaft, wie diese ...

Über Fotos

Bild
Oder doch über das Leben und einige Wahrheiten darin?! Habt Ihr alle ein Fotoalbum über Eure Kindheit? Zumindest über die Baby- und Kleinkinderzeit? Manchmal löst sich solch ein Projekt ja über die Jahre etwas auf. Ab einem bestimmten Alter existieren dann in Kisten und Schachteln noch lose Sammlungen von Einzelbildern. Bestenfalls chronologisch sortiert. ( Fasching in einer Kita Anfang der 1980er) Und was gibt es für Fotos darin? Die schwangere Mutter? Ihr als neugeborenes Baby? Dann geht es meist weiter: auf dem Arm, mit einem Spielzeug, die ersten Schritte, beim Essen im Stühlchen... später auf Familienfeiern, Weihnachten, Fasching, im Kindergarten, zum Schulanfang, auf Reisen in den Ferien... Manche Alben sollen es ja gar bis zur Jugendweihe, Konfirmation oder gar noch weiter schaffen. Ich habe auch so ein Album. Es besteht aus einigen, ausgewählten Bildern und reicht etwa bis zu meinem 15. Lebensjahr. Ich habe es als Teenager selbst zusammen gestellt. Auf die Idee kam ich, da ich ...

Betondecke

...leise knirschelnd lösen sich einige kleine Körnchen, als ich wieder einmal versuche mich wenigstens ein bißchen zu bewegen. Seit vielen Tagen - 2 oder 3 Wochen schon - liegen Alltag und Leben wie eine tonnenschwere Betondecke auf mir. Sie macht jede Regung zur Qual und allein das Atmen schon fast unmöglich. Freilich ist Vieles zusammengestürzt: Wir waren  viel allein. (Das mögen wir ja eigentlich, aber zu allein mit Verantwortung dazu, dass darf eben auch nicht sein.) Dann haben wir wieder einmal mit unserem Stammbaum gearbeitet. Wenn der dann komplett mit all seinen Verletzungen, Narben und Katastrophen daliegt, ist der Schmerz, welcher dazu gehört, nicht auszuhalten. Und dann: Nur wenige Stunden nach dieser Arbeit die Nachricht, dass diesem ohnehin gequältem und erschüttertem Stammbaum wieder ein guter und hoffnungsvoller Zweig fehlt!!! Abgebrochen, einfach so. Lautlos zunächst und nahezu unbemerkt... Nachts ist es schwer unter der Betondecke halbwegs gewärmt und halbwegs gebo...

In Erinnerung 🕯

🕯 In Erinnerung an Meinen Cousin D. 1981 - 2022 🕯 😔  Ruhe in Frieden

Nur das Knabbern von...

Bild
...Salat, das Schnurren des Kühlschranks und das Klackern der Tasten durchbrechen die Ruhe in der Küche.  Das Haus ist menschenleer. Außer der Diggen 🐢 und mir ist niemand hier. Alle anderen sind auf Schule und Arbeit vertreilt. Das erste Mal seit vielen Wochen... Endlich mal Ruhe im Schiff, frohlockt es in mir. Dabei war es nicht einmal permanent unruhig. Es ist dieses erleichternde "Nichts-Müssen-Gefühl", welches wir auch abends haben, wenn wir in unserer HimBär-Höhle die Tür schliessen. Oft wollte ich Blog schreiben. Hatte Gedanken dazu im Kopf. Meist kam es dann nicht dazu oder nur zu einer kurzen Notiz. So wie, dass: Wir uns eine Mutti wünschen, die uns lieb hat und zu uns hält.  Dieser Wunsch war auch heute Nacht wieder sehr präsent. Überraschender Weise war er nicht in einen katastrophalen Alptraum eingewoben, sondern einfach nur präsent und spürbar.   Auch jetzt ist diese Empfindung wieder weit nach hinten gerutscht. Aus Schutz. Zum einen ist es unmöglich di...