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Eishockey im Freibad

Die Junisonne brennt vom strahlendblauen Himmel. Es riecht nach Sonnencreme und Wiener Würstchen. Kinderlachen. Eine bunte Luftmatratze schippert vorbei. Ausgelassene Menschen baden vergnügt oder beten die Sonne an, um der Urlaubsbräune schon mal einen Vorschuss zu gewähren. Wer will schon in wenigen Wochen käseweiss sein Handtuch an der Ostsee ausbreiten?! Ich bin 6 Jahre alt und freue mich auf das kühle Nass. Ich kann nämlich schon schwimmen und darf nun in das große Becken. Nur eine Sache finde ich richtig blöd. Ich darf keine Badehose anziehen, obwohl ich für den Schwimmkurs eine gekauft bekam. "Die brauchst Du doch nicht. Die anderen kleinen Kinder haben auch keine an."  Die sind aber noch halbe Babies! Höchstens 2 Jahre alt... Als wir ins Wasser gehen, vergesse ich für kurze Zeit mein "Problem". Im Wasser bemerkt man meine fehlende Badehose ja nicht. Schwimmend und plantschend vergeht die Zeit. Wer blaue Lippen bekommt, muss rasch wieder raus! So bin ich kurze...

Schuld oder Verantwortung

Kann man unwissentlich Schuld auf sich laden? Lange Zeit wusste ich nichts von Anteilen, Switches (Wechsel) und Dissoziationen. Ich konnte sie nicht bemerken oder benennen, geschweige denn bewusst steuern. Dennoch sind mir heftigste Wechsel bekannt (im Nachgang), welche sich zum Teil vor Beginn meiner Therapie befanden und zum Teil im therapeutische begleiteten Kennenlernprozess. Mit meinen Switches habe ich Menschen schwerst verunsichert und destabilisiert. Sie brauchten zum Teil Wochen oder gar Monate, bis sie ihre innere Balance wieder gefunden hatten. Habe ich wirklich Schuld daran? (Ich spüre diese Schuld - ohne Zweifel - tonnenschwer auf mir lasten.) Die Verantwortung liegt definitiv bei mir, aber die Schuld? Ich schäme mich - wir schämen uns dennoch dafür! Wir haben das Leben der Menschen, die wir eigentlich sehr mögen, stark beeinflusst für einige Zeit. Das tut uns leid. Das war nicht unsere Absicht. Zu einer dieser Personen haben wir noch sporadisch losen Kontakt. Aber wir wis...

Veränderung in der Wahrnehmung

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Ja, der vorherige Beitrag ist nicht ganz ohne! Wer nicht allzu abgebrüht ist, dem schnellt er wie eine Faust ins Gesicht. Doch diese "Erkenntnis" ist ein Schritt nach vorn für mich. Jemand im Innen möchte Wahrheit und Klarheit. Es soll ganz ungeschönt dort stehen, was es nun einmal war. Ohne bagatellisieren oder verwässern. Bislang konnte auf der Wahrheitsseite aufgestapelt werden, was will. Es bewegte sich einfach nichts. Das "NEIN. DA WAR DOCH NICHTS WIRKLICH SCHLIMMES." hat viel zu viel Gewicht. Das ist noch immer so, nur kam neulich ein entscheidendes Paket obendrauf. Das sorgte auf der Gegenseite zumindest für einen winzigen spaltbreit Luft. Die Waage hatte sich ein ganz klein wenig bewegt! Das die Erkenntnis wichtig war, spürten wir sofort. Daher der letzte Beitrag, damit wir sie nicht vergessen. Und vielleicht ändert sich damit auch die Wahrnehmung von Lesern. Imgrunde ist die weitläufig gebräuchliche Bezeichnung "sexueller Kindesmissbrauch...

Ein Tag zum Abgewöhnen...

Ich bestehe nur noch aus Kopf. Der ist riesengroß und brummt unwillig. Ich schwebe im leeren Raum. Kein Boden mehr da... Nichts. . . . . . Warum? . . . . . Ich spalte meine Familie... Habe das Empfinden, sie müssten sich zwischen meinen Eltern und mir entscheiden. Ich habe das ausgelöst. Ich bin schuld daran. Ja, Weihnachten steht an Genau. Deswegen... Kein Boden mehr. Nichts.

Ich allein bin schuld

Es geht ihm schlecht. Sehr schlecht. Er zieht sich immer mehr zurück. Er spricht kaum noch mit jemandem. Er ist nahezu leblos in seiner Hülle... DAS  hat einen Grund. Ich bin der Grund. Ich bin Schuld an seinem Zustand. Ich habe den Kontakt abgebrochen. Ich habe ihm die Wahrheit serviert. (Das ist natürlich nur meine Wahrheit. Klar!) Ich habe alles versaut. Ich habe alles verkehrt gemacht. Ich bin falsch. Ich bin wertlos. Ein Alien. ---------- Natürlich sollte ich mir solche Worte nicht selbst servieren. Das weiß mein Verstand. Der Rest empfindet anders. So wie die Worte "oben" eben sind. Ich verderbe das Leben meiner Eltern... Unerhört!!! Ja - unerhört bin ich wirklich. Sie wollten mir nicht zuhören. Mit mir sprechen schon gar nicht. Nun muss ich schauen, was ich daraus mache.

Du hast nichts...

Diese fatale "Du-hast-nichts"-Schleife... Oh, wie ich die hasse!!!  '$%!§&$*# Dazu kommt noch die "Du-bist-Nichts"-Schleife... Ich bin heute meiner Mutter begegnet. Jaja, Du Weichei! Ihr habt jeweils im Auto gesessen und seid aneinander vorbei gefahren. Mach bloß nicht mehr draus, als es ist. Und doch sehe ich ihr Gesicht vor mir, wie letztes Jahr kurz nach Neujahr, als wir uns kurz persönlich begegneten...: Da war alles in ihrem Blick, was ich nicht lesen wollte. Und da war nichts von dem im Blick, was ich hätte lesen wollen. Seit ich sie heute kurz gesehen habe, laufen "Simulationsschleife" und "Entwertungsschleife" wie am Schnürchen. Mein System springt voll und ganz drauf an. Gewohnte Glaubensätze werden sofort durch gereicht und vollumfänglich als Wahrheit angenommen. Will ich mein System jedoch beruhigen, halten sich irgendwie alle da drin die Ohren zu! 🙉 Die verarscht Euch doch hier nur. Merkt ihrs nicht?!? Die will ein...

Scham

Angetriggert vom vorherigen Post, knüpft sich eine Linie zu einem Erlebnis aus den frühen 90-ern...: (Triggerwarnung: Personen, die durch sexuellen Missbrauch traumatisiert sind, lesen hier bitte NICHT weiter und wenn, dann nur unter großer Vorsicht!) Ich war 14 und mit einer Freundin in einem Stadtpark unterwegs. Wir erzählten, alberten und lachten. Am Rande des Parks, sprach uns ein Mann aus einem hellblauen Trabbi an. Er hatte eine Straßenkarte in der Hand und suchte eine bestimmte Straße. Ich begann ihm zu erklären, wie er fahren musste... Da stiess mich meine Freundin in die Seite. Ich schnallte jedoch gar nichts, da mir die Straßenkarte jegliche Sicht verdeckte. Kurz darauf kassierte ich einen zweiten Rippenstoß, der echt kräftig war. Ich drehte mich zu ihr und wollte sie gerade fragen, was dass soll, als ich begriff, warum. Inzwischen war er fertig  und fragte uns sogar noch nach einem Taschentuch! Völlig konsterniert und wie eingefroren starrte ich auf seine nackte Lei...

Das Schicksal der Anderen

Gestern wachte ich kurz nach 6 Uhr auf. Schnell war klar, dass ich nicht noch einmal  einschlafen konnte. Also schnappte ich mir den Brötchenbeutel und machte mich auf zu unserem Haus- & Hofbäcker. Es war ein klarer, sonniger Morgen. Die Vögel zwitscherten. Kein Auto fuhr. Die Welt war friedlich und ich nahezu allein unterwegs. An der Bäckerei war ich nicht mehr die Einzige - eine Schlange von gut 15 Leuten stand schon davor. Auf dem Rückweg war es schon nicht mehr ganz so ruhig... Plötzlich riss mich ein Schrei aus meinen Gedanken! Eine junge Frau rief aus dem Erdgeschoss. 'Ob ich ein Handy dabei hätte...?! Ich solle sofort die Polizei rufen! Er hätte sie schon wieder geschlagen...' 'Ich fragte sie, ob sie aus der Wohnung raus könne?' Sie rief: 'Nein, er hätte abgeschlossen und den Schlüssel behalten.' Ich rief ihr zu, sie solle am Fenster bleiben.' Dann wählte ich den Notruf. Ich schilderte Anliegen und Anschrift und versicherte, dass ich bis zum ...