Eine schöne Umkehr
Als ich Mitte der Neunziger eine Lehrstelle suchte, war das ein ziemlich schwieriges Unterfangen. Nach den sogenannten Babyboomern, waren wir wiederum sehr geburtenstarke Jahrgänge, die da von der Schule abgingen. Dementsprechend überlaufen war der Lehrstellenmarkt. Nicht selten kamen auf eine einzige Lehrstelle weit über hundert Bewerber. Da ich mit einem leidlich guten Abiturzeugnis von der Schule ging, war es sicherlich etwas einfacher, als wenn man ein vergleichbares oder schlechteres Zeugnis der mittleren Reife mit heimgebracht hätte. Anfangs wusste ich überhaupt nichts. Das heißt eher - ich hatte ein ziemlich genaues Gespür dafür, was mich interessieren würde, aber was ich aufgrund meiner Leistungsfähigkeit und meiner Möglichkeiten NICHT schaffen würde: ein Medizinstudium oder ein Studium der Mikrobiologie. Überdies war ich Schüler, schon so lange Schüler, dass ich mir gar nicht mehr richtig vorstellen konnte, je etwas anderes zu tun, als zur Schule zu gehen... Die Entscheidungsh...