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Eine schöne Umkehr

Als ich Mitte der Neunziger eine Lehrstelle suchte, war das ein ziemlich schwieriges Unterfangen. Nach den sogenannten Babyboomern, waren wir wiederum sehr geburtenstarke Jahrgänge, die da von der Schule abgingen. Dementsprechend überlaufen war der Lehrstellenmarkt. Nicht selten kamen auf eine einzige Lehrstelle weit über hundert Bewerber. Da ich mit einem leidlich guten Abiturzeugnis von der Schule ging, war es sicherlich etwas einfacher, als wenn man ein vergleichbares oder schlechteres Zeugnis der mittleren Reife mit heimgebracht hätte. Anfangs wusste ich überhaupt nichts. Das heißt eher - ich hatte ein ziemlich genaues Gespür dafür, was mich interessieren würde, aber was ich aufgrund meiner Leistungsfähigkeit und meiner Möglichkeiten NICHT schaffen würde: ein Medizinstudium oder ein Studium der Mikrobiologie. Überdies war ich Schüler, schon so lange Schüler, dass ich mir gar nicht mehr richtig vorstellen konnte, je etwas anderes zu tun, als zur Schule zu gehen... Die Entscheidungsh...

2024

Zunächst: Wir wünschen Euch allen ein gesundes & glückliches, neues Jahr! Heut Nacht träumte ich, ich fühle mich erstmals wieder in der Lage, nach langer Zeit wieder arbeiten zu gehen. Ich freute mich auf Kunden, vielfältige Aufgaben und die lieben Kollegen und Kolleginnen... Der Tag kam. Meine erste Kundin war keine einfache, aber bekannte Besucherin unserer Räume. Schon bei den ersten Tätigkeiten traten immer wieder Schwierigkeiten auf... Manchmal nur kleine, die mich aber aus dem Konzept und der Konzentration  brachten. Es dauerte eeewig, bevor einfache Dinge erledigt waren. Die Kundin wurde ungeduldig und irgendwann ärgerlich, so dass sich ein Kollege der Sache annahm und zuende brachte, was nun mal getan werden musste. 'Ich schaff es wieder nicht!' - war die nüchterne Bilanz.  ABER: Dieses Mal bin ich nicht schon beim Gedanken daran ungefallen...  ;-) Häbbie Nju Jier...! 🥳

Was davon gehört zu mir?

...oder besser gesagt, was davon gehört zu den Geschichten meiner Vorfahren? Ich lese ja nicht besonders viel. Ein wenig aber eben doch. Ich gebe zu, ich könnte mir leichtere Kost auswählen, aber letztenendes lese und verstehe ich immer das, was für mein Innen von Interesse ist. Derzeit ist es "Kinder unterm Hakenkreuz- wie wir den Nationalsozialismus erlebten" von Frank Schwieger. Hier erzählen Kinder aus ihrer Sichtweise für Kinder in der heutigen Zeit, wie sie diese Epoche damals erlebten. Dazwischen gibt es stets Kapitel, welche Fakten und Historie hinter diesen Geschichten erklären. Den geschichtlichen Teil lasse ich weg. Das war in der Schule x-mal dran. Es geht um Flucht, Vertreibung, Verstecken und Verstecktwerden, um erlebte Bombenangriffe und überlebten Beschuss von Tiefliegern, welche nicht selten auch Flüchtlingstrecks ins Visier nahmen. Es geht um unglaublichen Hunger und grausame Kälte. Es geht um verlorene Heimat, verlorene Freunde, verlorene Verwandte... Aber ...

zündende Fragen

Gestern wurde mir wieder einmal die Frage gestellt, warum mein "Missbrauchsthema" erst "so spät" heraus kam? Warum ich mich nicht eher jemandem anvertraut habe...? *herrjeh!* Sehr wohl wissend, dass ich den Fragesteller gut verstehen kann, weil mir das auch hätte passieren können ohne mein Wissen von der anderen Seite, antwortete ich geduldig... Als erstes hatte meine Bluetoothtastatur"z" und "y" vertauscht. Ich MUSSTE diese Frage jedoch SOFORT ausführlich beantworten! Die Not damit ging mir sofort bis in die Knochen.  Als die Tasten wieder taten, was sie sollten, schrieb ich mir halb wütend, halb verletzt alles in Kurzfassung von der Seele. Zitternd, verletzt, aufgewühlt. Nah an der Dissoziation dran. Etwas erfühlen? Nein. Schnecken aufmalen? Nein. Mit links schreiben? Nein. Ich nahm "Matti" von Helga Talke aus dem Regal... Ja, seine erste Lehrerin hat ihn denunziert, vorgeführt und verhöhnt. Matti steckt das halbwegs weg - träumt sich...

Arbeitsmutti

(...jaja, Du hast richtig gelesen, jetzt kommt ein Kapitel über uns Beide...) Ich habe mir von klein auf immer wieder mütterliche Bezugspersonen außerhalb meiner Familie gesucht, die es gut mit mir meinten. Außerhalb meiner eigenen Familie also, was meine Mutter verständlicher Weise sehr ärgerte, wenn sie diesbezüglich mitbekam, dass ich anderen Frauen mehr anvertraute als ihr. So denn: Die erste Bezugsperson "dieser Art" im Berufsleben war meine Kollegin, die ich dann an einem Muttertag für mich offiziell Arbeitsmutti taufte. Denn das war sie nun mal. Ich bin ihr dankbar, dass sie da war, auch wenn wir in der ersten Zeit mehr Abstand hatten, als später. Sie ist nur wenig jünger, als meine eigene Mutter. Sie war einfach da, wenn es mal wieder kagge lief oder ich "herunter geputzt" wurde... ♡  In dieser ersten Firma, in der ich 3 Jahre Lehrzeit und 3 Gesellenjahre verbrachte, waren vorallem die ersten Jahren sehr schwierig. Das Verhältnis zur Tochter des Chefs und ih...

Gänseblümchen Nr. 9

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Mein aktuelles Gänseblümchen ist eigentlich eine ganze Wiese voller Gänseblümchen. Okay, fast. Der Morgen begann erstmal mit 3 aussortierten Primeln. Sie standen im Einkaufsmarkt mit dem großen L vorne, ausrangiert hinter dem Kassenbereich. Komplett verdurstet - dem Tode näher als dem Leben, lupfte ich sie auf meine soeben gekaufte Tageszeitung. Daheim wässerte ich sofort die Wurzelballen der kleinen Geschöpfe. Bereits nach einigen Minuten zeigte sich das erste Primelchen dankbar über das frische Wasser. Die inneren Blätter wirkten wieder frischer und voller. Während ich frühstückte, tranken sich die 3 weiter satt. Als ich sie schließlich in ihre neuen Töpfe hob und sie noch ein wenig "frisiert" hatte, sahen sie fast wieder wie neu aus. 😍 Und das, obwohl ich gar keinen grünen Daumen habe. Schon während des Frühstücks war ich enorm aufgeregt. Am Abend zuvor hatte meine Kollegin mir überraschend eröffnet, dass mein (unser) alter Chef mit den alten Kollegen "unseren" ...

abgewatscht

Ich hatte mich vor längerer Zeit um einen Kontakt zu einem Verein gekümmert, wo wir stundenweise heraus finden könnten, in welchem beruflichem Zweig wir alle möglicher Weise einen neuen Weg finden könnten. Ende April/ Anfang Mai war ich dann zum Probearbeiten dort und es stellten sich Schwierigkeiten an Stellen heraus, die ich nicht vermutet hätte. Letzte Woche war ich dann mit etwas zeitlichem Abstand zu einem Nachgespräch dort und wir sind auf einen Nenner gekommen. Hatten beratschlagt, was wir verändern müssen, hatten koordiniert, wie wir gemeinsam voneinander lernen können und miteinander wachsen können, abgewatscht! Dafür braucht es Geld. Ganz einfach. Die Arbeitstrainer arbeiten dort - genau wie anderswo - nicht für lau. Aber genau dieser Antrag ist nun nach immerhin 4 Monaten abgelehnt. Die genannten Gründe dafür hätte man auch nach einer Woche notiert in die Post geben können. Mehr sag ich nicht dazu. ...ich solle ins tagesklinische Setting gehen, wie von der Rehaklinik empfohl...

Arbeitsleben mit ESD VII

Gerade bin ich mir unsicher, ob es nicht etwas früh ist, hier schon über meine Erfahrungen zu schreiben, welche ich in meinen 2 Probewochen gemacht habe... Während der erste Tag noch voller Euphorie und Zuversicht war, wandelte sich das Blatt dann schneller und grundlegender, als ich es mir je hätte denken können. Was passierte? Das weiß ich bis jetzt auch noch nicht genau. Sicher ist nur: Irgendetwas stimmt da ganz und gar nicht! An den übrigen Tagen der ersten Woche wurde in meiner Nähe/ mir gegenüber immer wieder ganz viel Überforderung geäußert. Was passiert automatisch mit mir? Ich übernehme die Verantwortung in vollem Umfang, noch bevor ich das selbst richtig gemerkt habe. Gecheckt habe ich das erst später. Zu Beginn der 2. Woche sollte ich eigentlich vom Kreativbereich in den Bürobereich wechseln. Durch Krankheit war das jedoch nicht möglich und ich begab mich einen weiteren Tag in den Kreativbereich. Ach - Hallo! - Die alte Bekannte "Überforderung" war auch aus dem Wo...

Arbeitsleben mit ESD VI

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Mein 1. Probetag auf dem sogenannten 2. Arbeitsmarkt: Vor etwa anderthalb Jahren hatte ich zum ersten Mal Kontakt zu diesem e.V. aufgenommen und mich dort vorgestellt. Das Erste. was ich dort lernte: Wir sind keine Behindertenwerkstatt; wir sind eine Firma. Aber bei uns arbeiten ausschließlich Menschen mit unterschiedlichen körperlichen, geistigen, sowie psychischen Einschränkungen. Jeder kann. Niemand muss. Dennoch wird versucht mit den gegeben Mitteln gut zu wirtschaften. Produziert werden die unterschiedlichsten Dinge: Insektenhotels, Papierkörbe, Möbelrestaurierungen, Grundstückspflege, Obst- und Gemüseanbau, Bienenwachsartikel, kleine Geschenke aus Holz oder Stoff, verschiedene Marmeladensorten, Verkauf, Büro, Auftragsannahme, Abrechnung... uvm. Alle Produkte werden auch verkauft.  Wer nicht im sogenannten Arbeitsbereich tätig sein kann, weil die vorhandenen Einschränkungen zu stark sind, befindet sich im Betreuungsbereich. Aber auch hier gibt es neben Struktur- und Gruppenarb...

WZ Nr. 2 - lightversion

Bevor ich im September zur Reha fuhr, war ich das letzte Mal in meinem Wohnzimmer Nr. 2. Da gab es nacheinander die letzten 2 großen Tassen Milchkaffee mit doppeltem Schuss Espresso. Die wurden gekrönt von 2 Stück "Kranzlänge". Eigentlich gibt es immer nur ein Stück, aber da wir das wahrscheinlich mehrere Wochen lang nicht essen würden... Nun, als wieder wieder daheim waren, war neuer Lockdown und Wohnzimmer Nr. 2 versank in einen bis heute andauernden Winterschlaf. Heute holten wir uns nach der Therapiesitzung 2 Stück Kranzlänge und kochten daheim eine Kaffeekanne. Nun sitzen wir im Wohnzimmer Nr. 1 - die Kanne ist leer, der Teller auch. Bauch und Kopf sind zufrieden. Heute war endlich mal die nötige Ruhe und Zeit für diesen Genuss. Das Ereignis von gestern verdaut sich portionsweise. Da wir vor Wochen schon "wussten", dass wir die Rente wohl bekommen werden, waren wir schon vorbereitet. Eine Telefonat mit der RV, welche eine Rückfrage hatte, ergab dies. Doch bevor...

Komplett verarscht!

Wut mischt sich mit Verzweiflung und Angst. Grell lodert der Schmerz. Enttäuschung. Bauchscmerzen. Weinen. Am Boden. Auf allen Vieren. Herzschmerzen. Der Puls rast. Kopfschmerzen. Suizidgedanken... Mühe beim Sortieren, Aufstehen, Reorganisieren. Das reinste Chaos!!! Alles wechselt immer wieder wild durcheinander. ------ Das Gut-Achten war leider ein Schlecht-Achten. Wie kommt es dazu? Ich weiß es nicht. Die begutachtende Ärztin war gut und zugewandt mit uns umgegangen und hat uns in keiner Weise unter Druck gesetzt. Umso unverständlicher ist ihre Wahrnehmung(?) oder eher Auslegung unserer Symptome und Schwierigkeiten, welche schon den Alltag zum Hindernissparcours werden lassen, vom regulären Arbeitsleben einmal ganz abgesehen. Sie will erkannt haben, dass wir mindestens(!) 6 Stunden täglich arbeiten können. WO und WIE hat sie das gesehen?  In einem Großteil der Gesprächszeit ging es um die Einschränkungen durch dissoziative Symtome und den Wechsel verschiedener Anteile; um die Ene...

Rente abgelehnt

Den Tätern steht eine Rente zu! Den Opfern nicht... 👽

Arbeitsleben mit ESD V

Auf der Suche nach Alternativen. Der zweite Arbeitsmarkt. Durch Zufall und ein winziges Foto auf einer Homepage stieß ich auf einen Verein für gemeinnützige Arbeit. Menschen mit besonderen Einschränkungen (also körperlichen oder geistigen Behinderungen, sowie psychischen Erkrankungen) können dort einer sinnvollen und wertgeschätzten Tätigkeit im geschützten Umfeld nachgehen. Der Verein sieht sich nicht als klassische Behindertenwerkstatt, sondern als Unternehmen, welches unterm Strich zumindest einen Ausgleich als wirtschaftliche Bilanz erzielen muss. Heute hatte ich einen ersten Kennenlerntermin in dieser Einrichtung: Bei Ankunft war ich doch etwas "schockiert" und hatte sofort die Wahrnehmung, dass ich zumindest für einen guten Tag hier viel zu tief einsteige. Das erste Gespräch mit zwei Damen zeigte im Verlauf jedoch wertvolle Möglichkeiten, die zumindest während einer Übergangszeit zielführend sein können. Die wichtigsten Punkte liegen im Ausprobieren, welches lä...

Gefühltes. Gezogenes. Erlebtes.

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Gerade in der Ergostunde haben wir zu Beginn des neuen Jahres ein Krafttier gezogen: Es ist der Hirsch! Ich kenne mich mit Hirschen zu wenig aus, aber ich würde sagen, er kann seinen Platz behaupten. Mit seinem Geweih ist er zudem nicht wehrlos. Geschrieben steht, er bringe das rechte Gefühl, wann es angesagt ist, laut und deutlich zu sprechen, wann es an der Zeit ist zu schweigen oder wann es gut ist, deutliche Grenzen zu setzen um dadurch seinen Platz zu sichern. Die Affirmation auf der Karte passt recht gut und lautet: "Ich vertraue dem, was ich im Inneren fühle. Ich bin zur rechten Zeit am rechten Ort und tue genau das Richtige. Wo ich auch gehe, wo ich auch stehe, meine Worte und Taten bringen Heilung, Licht und Freude." Nun, an dem letzten Satz muss ich noch lange werkeln, schätze ich. --- Wir haben eine Stunde zum Thema Fühlen /taktiles Empfinden gemacht. Quasi eine Stunde für die Kleinen, ohne dass sie in Körperkontakt treten müssen. Die haben auch munt...

Gesundheit!

Anfang der Woche erhielt ich einen Anruf von meiner Krankenkasse. Es ging um das Thema Krankengeld - Wohl gemerkt 3(!) Wochen VOR Beginn der Auszahlung des Selbigen!!! Durch gezieltes Hinterfragen der taktisch perfekt geschulten Mitarbeiterin wurde ich am Telefon massiv bedrängt. Leider (so auch hier) kann es dann bei mir dazu kommen, dass die Funktionalität in den Hintergrund tritt und dann nur noch die "Kleineren" am Telefon sind. Wir haben uns bedroht gefühlt, als wir verneinten, dass kein Klinikaufenthalt derzeit geplant sei... Die Mitarbeiterin stellte die Krankengeldzahlung quasi als freiwillige Zahlung der Krankenkasse dar, welche man jederzeit wieder einstellen könne. Letztenendes brachen wir weinend am Telefon zusammen und konnten gar nicht mehr sprechen. "Na gut, wenn sie jetzt nichts mehr sagen, dann sende ich ihnen eben den Krankengeldantrag mit der Post zu.", sprach jene Mitarbeiterin und legte nach kurzer Verabschiedung auf. Wir blieben weinend und...

Zwischenwelten

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Vornweg ein Auszug aus dem Beitrag "Übergangszeit" im Blog bei " Sofies viele Welten " geschrieben von den bunten Schmetterlingen: "Im Grunde ist mein gesamtes Leben gerade nicht Fisch und nicht Fleisch. Wir klemmen gemeinsam irgendwo zwischen „Das alte passt nicht mehr“ und „Das neue ist noch nicht ganz da“. In den letzten Wochen und Monaten haben wir vieles losgelassen. Paradoxerweise ist dieser Zustand entstanden, indem wir uns angenommen haben. Als Alltagsperson habe ich den Kampf um Normalität aufgegeben. Ich bin krank. Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich überhaupt keine Lust mehr mich dagegen zu wehren. Es ist Fakt. Depression und PTBS gelten nicht umsonst als lebensbedrohliche Erkrankung. Statt weiter Raubbau an meinen Kräften zu betreiben, gehe ich jetzt den Weg mit mir und meinem Herzen. Ich werde nicht einfach viel zu früh wieder arbeiten, bis ich erneut zusammenbreche, nur um mich dann für den nächsten Zusammenbruch zu rehabilitieren. Diesmal g...

Arbeitsleben mit ESD IV

"Ich bin chronisch krank - bitte stell' mich trotzdem ein." oder "Selber schuld, wenn Du SO eine Bewerbung angehst!" Ja, wenn man hinfällt soll man ja gleich wieder aufstehen. Ich hatte genau 1(!) Stelle, wo ich sinnvoll eine Angel auslegen konnte und das habe ich getan. Am Montag haben wir uns getroffen und locker geplaudert. Wir kennen uns seit einiger Zeit. Früher war mein "vielleicht-später-mal"-Chef in einem anderen Unternehmen im Außendienst tätig (wodurch er eben auch unsere Firma VOR dem Verkauf und die Mitarbeiter dort kannte), bevor er sich Frühjahr diesen Jahres selbstständig gemacht hat. Mir war schon vorher klar, dass unser näheres Kennenlernen eine grundehrliche Basis haben muss und durchaus langsam vonstatten gehen darf. Wenn er nichts über mich und meine Befindlichkeiten weiß, dann kann er auch nicht feststellen, ob wir auch auf längere Zeit zusammen passen werden. Aber genau darum geht es mir - ein Schnellschuss nützt mir gar n...

Erschöpfung total

Es ist wirklich erstaunlich, wieviel Selbstregulation und Organisation selbst im Chaos noch vorhanden ist. Weil es so sein muss! Auf Arbeit funktioniere ich meistens. Komme ich nach Hause, ist der Akku restlos leer. Das spüre ich jedoch eher an Schmerzen, Kraftlosigkeit und dem lauten Tinnitus. Logisch wäre, dass ich müde wäre und schlafen muss. Nö - derzeit schlafe ich selten vor Mitternacht und dann meist nicht lange. Träume indes nur krudes Zeug, so dass sich der Schlaf kaum erholsam anfühlt. Heute am Therapietag ,wo ich nur bedingt funktional sein muss, breche ich gnadenlos ein. Ich bin erstaunt, wie groß meine Erschöpfung tatsächlich schon ist. Bin zwischen meinen Therapiestunden und auch danach wie gelähmt. Kaum fähig einen Knochen zu bewegen... Als hätte mir jemand ein lähmendes Gift injiziert. Ich hoffe, ich halte noch ein paar Tage durch...

Feierabend

Im Ohr pfeifts und klingelts. Die andere Seite rauscht. Immer wieder schiessen Schmerzen vom Ellbogen durch meinen Arm - so, dass ich kurz die Luft anhalte. Ich bin platt. Nahezu gefühlstaub. Wie meine Hände, die wie 'eingeschlafen' sind. Ich bin nicht müde. Ich bin nicht hungrig. Ich fühle nichts weiter. Bin einfach wie taub. Bin einfach nur da. Bin nicht fähig zu irgendwas. Sitze nur da, bis der nächste Schmerzensschuss kommt. Zwischendrin drifte ich innerlich immer wieder weg. Merke es jedes Mal erst, wenn ich wieder da bin. Feierabend.

Arbeitsleben mit ESD III

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So sehr ich gehofft hatte, dass alle Schubladen mit den üblichen Vorurteilen geschlossen bleiben werden, so schnell werde ich nun nach und nach eines Besseren belehrt. Ohne näher auf Details einzugehen, da ich weder meine Branche noch irgendeine Firma diesbezüglich gesondert heraus heben möchte. SO kann ich keinesfalls auf Dauer weiter arbeiten! Die Feststellung ist spätestens seit gestern klar. Unumstößlich. "Otto-Normal" würde nun einfach beginnen sich Unternehmen heraus zu suchen, bei denen er-sie sich bewerben wird. Irgendwann ist schon etwas dabei - fertig. Nicht so in der Himbeersplitterei! Von großer Traurigkeit und Verunsicherung einmal abgesehen, besteht hier derzeit kaum die Möglichkeit, neue Inhalte zu erlernen, sich an neue Menschen und neue Umgebungen zu gewöhnen! Außerdem ist nur eine geringe Stundenzahl möglich... Jeder Unternehmer möchte allround einsatzfähige Mitarbeiter haben, welche belastbar sind und auch mal was extra leisten, ohne immer gleic...